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Schon zum dritten Mal gaben sich die aus
Norwegen stammenden Gazpacho die Ehre auf dem Felsen der Loreley beim Night
Of The Prog-Festival. Sie gingen als vierte Band an den Start. Erst im
letzten Jahr hatten sie ihren Gig mitschneiden lassen und als CD/DVD
herausgebracht. Damals war es das neueste, für viele Progfreunde
sensationelle Album „Tick Tock“, das sie unter anderem komplett aufführten.
In diesem Jahr stand dann eine bunter Strauß an Songs ihrer bisherigen
Alben, sowie aus dem gut zwei Tage vorher erschienenen neuen Opus „Missa
Atropos“ auf dem Programm.
Das LineUp hatte sich ein wenig verändert,
da der Schlagzeuger Robert Risberget Johansen ausgestiegen ist, präsentierte
die Band als neuen Stammdrummer Lars Erik Asp. Eine weitere Umbesetzung
wurde notwendig, da Gitarrist Jon-Arne Vilbo nicht anwesend sein konnte (er
ist aber immer noch festes Bandmitglied), da er die Gigs terminlich nicht
unterbringen konnte. Aus diesem Grund hatten sich die verbliebenen Jan H.
Ohme (Gesang), Thomas Andersen (Keyboards), Mikael Kromer (Gitarre, Violine)
und Kristian Torp (Bass) einen Gastmusiker für die Tour engagiert. Der
junge, aus der Ukraine stammende Gitarrist Michael „Lord Flashear“ Krumins
ersetzte den fehlenden Jon-Arne sehr gut. Er wurde erst kurz vor dem
Auftritt eingeflogen. Allerdings merkte man ihm an, dass er wohl sehr auf
Heavy Metal steht, denn sein Posing auf der Bühne war schon spektakulär und
passte nicht so ganz zu den atmosphärischen Stücken von Gazpacho, gab dem
Auftritt aber eine besondere Note.
Gastgitarrist Michael Krumins lässt hier in Metal-Manier die Haare fliegen
Bei diesem Auftritt, so verriet es Sänger
Jan uns vor dem Gig, spielten sie erstmals Stücke von allen bisher
erschienenen Alben. Neben den älteren Stücken kamen mit „River“ und „Defense
Mechanism“ auch zwei Stücke vom brandneuen Album, das erstmals auf der
Loreley käuflich zu erwerben war, zur Aufführung. Die beiden Stücke passten
sich gut in die bekannten, doch oft hypnotischen und eher ruhigeren Stücke
ein. Es blieb aber bei den beiden Stücken, da für ein erweitertes Liveset
mit neuem Material (so wie im letzten Jahr die komplette „Tick Tock“
gespielt wurde) aufgrund der kurzen Zeit nach Fertigstellung des Werkes
keine Zeit mehr gewesen ist.
Gazpacho lieferten, wie auch schon in den
beiden vorangegangenen Jahren, einen wirklich sehens- und hörenswerten
Auftritt ab, auch wenn dieses Mal keine Filme gezeigt wurden, sondern man
sich lediglich auf die Lightshow konzentrieren musste. Wer die Musik der
Norweger mag sollte sich die Band unbedingt mal live ansehen.
Setlist
Put It on the
Air
River
Defense Mechanism
Dream of Stone
Chequered Light Buildings
Upside Down
Vulture
Sea of Tranquility
Desert Flight
The Walk, Part 1
The Walk, Part 2
Winter Is Never
Zugabe
The Secret
Stephan Schelle,
September 2010
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