Transatlantic
Night Of The Prog IX, Loreley, 18.07.2014
 


    

Mit Transatlantic betrat im Jahr 1999 eine Progressive-Supergroup die Bühne der Szene. Die vier Musiker aus drei Ländern waren zu diesem Zeitpunkt Mitglieder der angesagtesten Bands des Genres wie Marillion, Dream Theater, Spock’s Beard und The Flowerkings. Schon ihr 2000’er Debütalbum „SMPTe“ sorgte für Aufsehen, verband es doch stilistisch Elemente ihrer jeweiligen Hauptbands. Seither ist das LineUp unverändert und besteht aus Neal Morse (Gesang, Keyboard, Gitarre), Roine Stolt (Gesang, Gitarre), Mike Portnoy (Schlagzeug) und Pete Trewavas (Bass, Gesang). Sie waren der Topact am ersten Tag des diesjährigen Festivals. Als Gast hatten sie Ted Leonard (Gitarre, Keyboards, Gesang) mit dabei. Den Progfreunden dürfte er bekannt sein war/ist er doch Mitglied der Bands (Enchant und Spock’s Beard).

     

    

     

    

In 2014 haben sie ihr mittlerweile viertes Studioalbum unter dem Titel „Kaleidoscope“ veröffentlicht aus dem sie auch einige Auszüge boten. Mit einer gut halbstündigen Verspätung, die auf technische Probleme am Pedal von Pete’s Bass zurückzuführen waren, startet die Band in ihren Gig. Das Konzert war das letzte auf der „Kaleidoscope“-Tour und so zeigten sich die Musiker auch in einer ausgesprochen gut eingespielten Fassung. Auch sprühten Neal Morse und Mike Portnoy förmlich voller Spielfreude, denn die beiden lieferten sich so manche Duelle.

     

    

     

    

     

Gestartet wurde der Gig – nach einem Intro zu dem auf der rückwärtigen Leinwand die Deutschlandfahne wehte - mit einer gut 30minütigen Fassung ihres aktuellen Albums „Kaleidoscope“. Sofort legten Transatlantic los wie ein Gewittersturm, denn der Sound fegte förmlich alles bisher Dagewesene weg. In dieser Form zeigte sich „Kaleidoscope“ von seiner druckvollen Seite. So kam das neue Material – für meinen Geschmack – noch besser rüber als in der Studioversion.

    

     

    

     

Das die Hauptpersonen auf der Bühne klar Neal und Mike sind, das zeigte sich von Anbeginn, denn beide machten von Anfang an Mätzchen und stachelten sich gegenseitig an. Ihre Positionen auf der Bühne waren dafür aber auch bestens geeignet, denn sie saßen sich auf den jeweiligen Bühnenseiten direkt gegenüber und konnten so die ganze Zeit Augenkontakt halten.

    

     

    

     

    

Es folgte das wunderbar sanfte und verträumte „Shine“, zu dem Neal an die Akustikgitarre wechselte. Eine unter die Haut gehende Nummer. Dann hatte das Vorgängeralbum „The Whirlwind“ seinen Einsatz. Auch aus diesem Album spielten sie eine lange Passage. Die Scheinwerfer wirbelten dabei durch die Nebelschwaden, was den Eindruck eines Wirbelsturmes vermittelte. Auch die Bilder auf der Leinwand waren passend gewählt. Unter anderem sah man Regen oder auch zerstörte Landstriche, die das Thema unterstrichen.

     

    

     

    

In diesem Stück lieferten sich dann Morse und Portnoy eine artistische Einlage in dem Mike einen Trommelstock quer über die Bühne (über Roine und Pete) zu Neal warf. Dieser fing ihn unter großem Applaus auf und warf ihn wieder zurück.

     

    

     

    

      

Bei dem Song „We All Need Some Light“ kam dann besondere Stimmung auf, denn auf Neals Frage zu Beginn, ob die Zuschauer Lust hätten mitzusingen, ließ sich das Publikum nicht lange bitten und legte gleich los. Das hatte schon Gänsehautfeeling. Einige Passagen spielte Neal auch in diesem Stück an der akustischen Gitarre. Zeitweise übernahm Ted Leonard in „We All Need Some Light“ den Leadgesang, was ebenfalls hervorragend passte.

    

    

     

    

Als Zugabe gab es dann noch „Stranger In Your Soul“, bei dem vor allem Mike wieder richtig abging. Zum einen nahm er während er spielte eines seiner Becken in die Hand und warf es hoch zur Seite. Danach gab er noch ein Kunststück zum Besten in dem er einen Trommelstock auf ein Becken legte, mit dem anderen drauf haute und den in die Luft fliegenden Stock auffing. Als Dank für den Applaus landeten seine Stöcke im Publikum.

     

    

     

    

    

Aber auch Roine und Pete lieferten einen perfekten Gig ab. Während Roine durch seine traumhaften Soli glänzte, sorgte Pete (neben dem außergewöhnlichen Schlagzeugspiel von Mike) für den nötigen Druck und Rhythmus und hatte auch das ein oder andere schön Solo parat. Insgesamt waren Transatlantic der würdige Headliner des ersten Festivaltages.

    

                   

    

     

 
 

Setlist

Intro
Into The Blue 
(Kaleidoscope - 30 minütiger Auszug)
Shine
The Whirlwind Medley
The Whirlwind (Reprise)
We All Need Some Light
Black Is The Sky
All Of The Above  

Zugabe

Stranger In Your Soul

Stephan Schelle, August 2014


 

 

 
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