Der
krönende Abschluss des Festivals bestand dann in der letztmaligen Aufführung
von „Genesis Revisited“ des Ausnahmegitarristen und ex-Genesis-Mitglieds
Steve Hackett und Band. Wer vor allem bei einem Auftritt der „Genesis
Revisited“-Shows dabei war oder die Konzerte auf DVD oder BluRay genießen
durfte, der wusste welch grandiose Umsetzung ihn erwarten würde.
Der
bewährten Mannschaft, die in dieser Besetzung schon zahlreiche Konzerte
absolvierte, gehörten an diesem Abend auch wieder neben Steve Hackett
(Gitarren, Gesang) die Musiker Roger King (Keyboards), Gary O’Toole
(Schlagzeug, Gesang), Rob Townsend (Saxophon, Flöte), Nick Beggs (Bass) und
Nad Sylvan (Gesang, Perkussion) an.
Wie
könnte ein Progressive Rock-Festival in seinem Jubiläumsjahr schöner als
mit der Musik von Genesis ausklingen? Das empfanden die Freunde dieser
Musikrichtung ebenfalls und so entwickelte sich an diesem denkwürdigen
Abend ein grandioses Konzert vor der wunderbaren Kulisse der Loreley-Bühne
hoch oben, über dem Rhein.
Was
soll man noch zu der Darbietung von Steve Hackett & Band sagen? Wer sie
bereits live gesehen hat oder die DVD’s mit dem Programm kennt, der weiß
welch hohe Qualität hier geboten wurde. Neben Nad Sylvan, der die meisten
Songs mit seinem kehligen Gesangsstil verzierte und der damit ansatzweise an
Peter Gabriel und Phil Collins herankam (aber doch ein ganz eigenes Flair
verbreitet) ging auch Schlagzeuger Gary O’Toole beim Song „Fly On A
Windshield / Broadway Melody Of 1974“ ans Mikro. Währenddessen wechselte
der Ausnahmebassist Nick Beggs vom normalen Bass zum bundlosen Chapman
Stick. Dabei war schön zu sehen, dass er jede Spieltechnik perfekt
beherrscht.
Und
auch die anderen Musiker wie Keyboarder King (er zauberte perfekte Tony
Banks-Sounds) und Rob Townsend, der mit seinen Instrumenten nicht nur einfühlsam
ans Werk ging, sondern darüber hinaus auch Humor auf die Bühne brachte
(eines seiner Perkussioninstrumente bestand aus einem Brötchen – das natürlich
keinen Ton erzeugte) ware außerordentlich gut aufgelegt.
Beim
Song „I Know What I Like“ streute Rob Townsend ein klasse Saxophonsolo
ein, das dem Stück eine leicht jazzige Note verlieh. Darüber hinaus wurde
der Song wesentlich rockiger interpretiert, als es die Originalversion
hergibt. Eine endlos gute Version!!! Und bei „Supper’s Ready“, das
ebenfalls aus tausenden Kehlen mitgesungen wurde, sang erneut Gary O’Toole
während er mit Klangschellen akustische Farbtupfer setzte und Steve Hackett
an der Akustikgitarre glänzte.
Im
weiteren Verlauf baute Steve Hackett dann noch ein faszinierendes Solo an
der E-Gitarre ein. Und auch der Abschlusstitel „Los Endos“ – was sonst
– wurde in einer sehr intensiven und packenden Version gespielt. Steve
Hackett bewies dass er der wahre Verwalter der klassischen Genesis-Songs
ist.
Der
Auftritt von Steve Hackett war das erwartete Highlight und der Höhepunkt
des Festivalwochenendes. Die Musikfreunde, die nicht auf der Loreley waren
und die Show bisher nicht gesehen haben sind wahrlich zu bemitleiden, denn
es war am 19.07.2015 die definitiv letzte Show die Hackett in dieser Form
gespielt hat.
Bei
seiner nächsten Tour stehen dann wieder seine Solostücke – allen voran
das neue Album „Wolflight“- auf dem Programm. Wer diesen grandiosen
Auftritt beiwohnte, der wird sich fragen, warum Hackett dieses Programm ad
acta legt, denn sowohl auf der Bühne wie auch im Publikum war die Stimmung
grandios.
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