|
Als nächstes waren dann die jungen Musiker
der niederländischen Band Sky Architect an der Reihe. Die fünf Musiker haben
sich vor ca. vier Jahren an der niederländischen Musikakademie getroffen und
machen seither eigene Musik unter dem Namen Sky Architect. Sie haben bisher
zwei Alben auf dem Markt, aus denen der Großteil des Sets bestand.
Dass die Fünf ihr Handwerk verstehen, das
zeigte sich an den recht komplex strukturierten Stücken, die im totalen
Kontrast zum Opener Martigan standen. Ihre Vorliebe für Bands wie Camel,
Gentle Giant, The Flower Kings und vor allem King Crimson war den einzelnen
Stücken anzuhören. Aber auch härtere Passagen, die in Richtung von Bands wie
Pain Of Salvation oder Porcupine Tree gingen, waren in den Songs
auszumachen. Die Platzierung der Band machte schon zu diesem frühen
Zeitpunkt deutlich, dass es wieder eine ausgewogene Vielfalt an Progstilen
bei diesem Festival auf der Bühne zu sehen geben würde.
Die Jungs, das sind Tom Luchies (Gesang,
Gitarre), Christiaan Bruin (Schlagzeug), Rik van Honk (Keyboards,
Backgroundgesang), Guus van Mierlo (Bass) und Wabe Wieringa (Gitarre),
spielten unter anderem mit der Dynamik, so dass sich laute und leise
Passagen abwechselten, aber auch das Tempo wurde während der einzelnen
Tracks ständig variiert. Dazu waren die Songs von diversen Breaks
durchzogen, wodurch aus meiner Sicht die Musik – wenn man, wie ich, an
diesem Tag den ersten Kontakt dazu bekommt – nicht gerade einfach zu
konsumieren war. Mit den Stücken muss man sich zunächst eingängiger
beschäftigen, ein „mal eben anhören“ geht hier nicht.
Die einzelnen Akteure bewegten sich
traumwandlerisch durch die schwierigen Passagen und spielten diese mit einer
Leichtigkeit, die beeindruckend war. Hier macht sich halt bemerkbar, dass
die Jungs Musik studiert haben. Man wird noch einiges von diesen jungen
Musikern hören, da bin ich mir sicher. Sie werden ihren Weg gehen. Sky
Architect waren sicherlich eine der Entdeckungen bei diesem Festival.
Setlist
Deep Chasm
The Grey Legend
Melody Of The Air Part II
Excautions Of The Mind
Stephan Schelle,
Juli 2011
|
|