Die in Deutschland überaus beliebte
kanadische Band Saga beschloss dann den Abend. Nachdem der kanadische Fünfer
im letzten Jahr schon beim Rock The Nation-Festival die Loreley rockte,
legten sie in 2012 gleich nach. Doch sie spielten nicht einen üblichen Best
Of-Gig, sondern hatten ihr Programm sehr stark umgebaut, so dass Stücke live
zu hören waren, die lange nicht im Programm waren. Das machte ihren Auftritt
hochgradig spannend und interessant.
Michael Sadler am Mikro ist aus der Band
einfach nicht wegzudenken und es ist eine Freude ihn wieder live sehen zu
können. Der Mann hat einfach die Qualitäten ein Publikum in seinen Bann zu
ziehen und das zeigte er auch bei dem Gig am 07.07.2012 auf eindrucksvollste
Weise.
Das sehr konstante LineUp Jim Crichton
(Bass, Keyboards), Ian Crichton (Gitarre) und Jim Gilmour (Keyboards) wurde
um den neuen Schlagzeuger Mike Thorne ergänzt. Mike, der für Brian Doerner
in die Band gekommen war, legte einen überaus druckvollen Auftritt hin. Aus
meiner Sicht hatten Saga bisher keinen druckvolleren und Energie geladeneren
Schlagwerker in ihren Reihen. Brian hat das Album „20/20“ das an diesem Tag
erschienen ist, noch mit eingespielt, ob Mike Thorne nun fest in der Band
ist oder nur als Tourschlagzeuger agiert, bleibt abzuwarten.
Saga begannen mit dem Stück „Anywhere You
Wanna Go“ von ihrem brandneuen Album „20/20“ (es ist das erste Studioalbum
seit Michael Sadler’s Rückkehr), das so seine Liveuraufführung hatte. Neben
„Six Feet Under“ war es das einzige neue Stück im Liveprogramm. Ansonsten
präsentierten Saga einen Streifzug durch ihr umfangreiches Werk. Schon mit
den ersten Tönen und der Performance von Sadler wurde klar, er ist immer
noch der charismatische und fesselnde Frontmann. Es gibt wohl kaum einen
anderen Sänger, der eine solche Präsenz auf der Bühne hat.
Die Jungs wirbelten über die Bühne, was
das Zeug hielt und verpassten den Stücken eine gehörige Portion Druck. Vor
allem bei dem Instrumental „Corkentellis“ gingen die Kanadier richtig ab.
Die Gitarrenlicks wirbelten nur so durch die Luft und Mike ließ am
Schlagzeug eine ordentliche Rhythmussalve auf das Publikum los.
An das Stück „The Cross“ vom Album „13
Generation“, das sie lange nicht mehr gespielt hatten, schloss sich dann ein
äußerst Energie geladenes Schlagzeugsolo von Mike Thorne an, bei dem die
anderen Musiker von der Bühne gingen und ihm den Platz überließen. Mike band
das Publikum in sein Solo ein, in dem er es aufforderte neben einem
rhythmischen Klatschen auch ein „Plopp“-Geräusch (Zeigefinder in den Mund
und dann raus schnipsen) zu machen. Eine witzige Einlage an der viele Fans
ihren Spaß hatten.
Bei „Scratching The Surface“ war dann Jim
Gilmour am Zug, denn er präsentierte das Stück im Alleingang. Danach kam von
Michael Sadler die Frage, bei welchem Song er Bass spiele, während er sich
das Instrument um den Hals hängte. Nach einigen falschen Antworten legte die
Band dann mit dem Stück „It’s Time“ los.
Michael Sadler zeigte sich an diesem Abend
sehr Fannah, kam er doch kurz vor Ende des Konzertes von der Bühne und an
die erste Reihe der Zuschauer, um einigen Besuchern die Hand zu schütteln.
Der offizielle Teil des tollen Konzertes
endete dann mit einem wundervoll vorgetragenen „On The Loose“, bei dem vor
allem der mehrstimmige Gesang überzeugte. Als Zugabe gab es dann noch einen
Saga-Evergreene mit „Don’t Be Late“, das aus zahlreichen Kehlen mitgesungen
wurde. Die geplante zweite Zugabe „Wind Him Up“ musste leider entfallen, da
es schon kurz nach 0:00 Uhr war und es die Auflage gab, nicht länger Musik
auf dem Gelände zu spielen. Schade, aber da kann man nichts machen. Der
Auftritt war grandios und schloss diesen ersten, wunderbaren Tag ab.
|