Frequency Drift
Night Of The Prog VI, Loreley, 08.07.2012
 


     

Die deutsche Rockformation Frequency Drift, die seit gut fünf Jahren besteht und kurz vor dem Auftritt mit „Laid To Rest“ ihr mittlerweile viertes Album herausgebracht hat, eröffnete den zweiten Tag des Festivals. Selbst bezeichnet die Band ihre Musik als „Cinematic Prog“ und in der Tat ist die Musik außergewöhnlich, was schon allein die Instrumentierung zeigt.

    

    

     

Die Band trat an diesem Tag in der Besetzung Nicole Scharnagel (Gesang), Nessie Schwarz (Harfe), Christian Hack (Gitarre, Flöte, Klarinette), Jürgen Rennecke (Bass), Andreas Hack (Keyboards), Jasper Jöris (Schlagzeug, Perkussion) und Frank Schmitz (Violine) auf. Die langjährige Sängerin Antje Auer hatte sich einige Wochen vor dem Auftritt aus der Gruppe zurückgezogen und so kam es, dass Nicole Scharnagel, die auch schon auf dem Album „Personal Effects (Part Two)“ zu hören war, kurzfristig einsprang. Nicole meinte bei ihrem Auftritt, dass sie letztes Jahr auch im Publikum saß um das tolle Festival zu genießen und damals nicht im Traum daran gedacht habe, hier mal auf der Bühne zu stehen. Sie hatte sich auch schon ein Ticket für die 7. Ausgabe des Night Of The Prog-Festivals gekauft, als dann vor einigen Wochen die Anfrage bezüglich des Auftrittes kam. Das Ticket hat sie aber wieder verkaufen können. So spielt manchmal das Schicksal eine eigne Geschichte.

    

     

    

Das Programm von Frequency Drift bestand hauptsächlich aus Longtracks der letzten beiden Alben „Ghosts“ und „Laid To Rest“. Die Songs wurden von der Band mit viel Herzblut interpretiert, was sich auch auf das Publikum übertrug, denn da hatte sich schnell eine Beziehung zwischen der sympathischen Band und den Zuschauern entwickelt. Das sorgte dafür, dass die Musik von Frequency Drift auch sofort zündete. Und Nicole war dabei alles andere als eine Notlösung. Sie ging sehr souverän und natürlich zu Werke, so als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt als Frontfrau auf der Bühne zu stehen.

    

    

     

    

Ihren Set startete die deutsche Band mit dem Stück „Portrait“ von ihrem Debütalbum „Personal Effects (Part One)“. Mit diesem unter die Haut gehenden, zarten Song ebneten sie sich schnell den Weg in die Herzen der Zuschauer. Ansonsten bestand der Hauptteil (drei Songs) von ihrem vorletzten Album „Ghosts“. Der Set war sehr ausgewogen und zeigte eine junge Band, die doch sehr reif wirkte.

     

    

     

Das zweite Stück „Dreams“ war dann eine Spur proggiger, was die Instrumentierung, die Melodieführung und auch die Rhythmusmuster betrifft. Aber auch bei diesem Stück standen eingängige Melodien im Vordergrund. Der Gesang von Nicole kam hier zerbrechlich und zart rüber. Ein klasse Stück, bei dem auch die Instrumentalisten zu ihren Soli kamen. Es folgte das etwas jazzig angehauchte „Mermaid“, das absolut romantisch und traumhaft vorgetragen wurde.

    

     

    

Dann standen mit „Cold“ und „Dead“ zwei Songs vom ganz frisch aus der Plattenpresse stammenden „Laid To Rest“ an. Bei „Dead“ kam dann auch eine Spur orientalisches Flair auf, was vor allem durch die Klangfarbe der von Frank Schmitz gespielten Violine hervorgerufen wurde.

     

    

    

Den Abschluss bildete dann „Tempest“ das von atmosphärischen Keyboards und wunderbaren, fast floydigen Gitarrenpassagen durchzogen war. So endete ein wirklich gelungener Einstieg in den zweiten Festivaltag. Hatten mich die Alben von Frequency Drift schon überzeugt, so konnte mich die Band mit ihrem Liveauftritt absolut begeistern.

       

    

    
 

 
 

Setlist

Portrait
Dreams
Mermaid
Cold
Dead
Tempest

Stephan Schelle, Juli 2012
 


 
  Saga-Konzert

 

Lazuli-Konzert

 
Night Of The Prog - Frequency Drift 08.07.2012