R P W L
Night Of The Prog XI, Loreley, 16.07.2016
 


     

Auch RPWL, die Artrockband aus dem bayerischen Freising sind keine Unbekannten beim Night Of The Prog, gaben sie doch 2011 ihren Einstand auf dem Rheinfelsen. Anno 2016 sind RPWL, die als Pink Floyd Coverband begannen und sich nach einem ersten Album unter dem Namen Violet District in RPWL (der Bandname wurde aus den Initialen der Gründungsmitglieder zusammengesetzt) umbenannt haben eine feste Größe in Deutschland. Seither haben sich die Musiker, von denen Keyboarder und Sänger Yogi Lang und Gitarrist Kalle Wallner (sie betreiben auch das The Gentle Art Of Music-Label) als einzige Gründungsmitglieder verblieben, zur Speersitze des Artrock in Deutschland entwickelt.

    

     

Neben den beiden gehören noch Markus Jehle (Keyboards), Werner Taus (Bass) und Marc Turiaux (Schlagzeug) zur aktuellen Formation. Ihr letztes Album mit eigenen Songs liegt schon zwei Jahre zurück. 2015 haben sie einige Shows unter dem Motto „RPWL plays Pink Floyd“ gespielt, von denen eine CD unter gleichem Namen Zeugnis gibt. Man durfte also gespannt sein, mit welchem Material die Jungs die Loreley beglücken würden.

    

     

Wie zu erfahren war, wollten RPWL ursprünglich das Pink Floyd-Set spielen. Da sie dafür aber auch entsprechendes Licht brauchten und damit in der Dunkelheit auftreten wollten, war dies aufgrund des Hauptacts Hawkwind nicht möglich. Aus diesem Grund entschlossen sie sich ihr eigenes Material zu spielen, was ja auch nicht von schlechten Eltern ist.

    

     

Das Konzert begann mit „Swords And Guns“ das laut Jogi davon handelt, dass man extreme Religion nicht mit Religion bekämpfen sollte. Das sei genau so, als wolle man Feuer mit Benzin löschen. Dem schloss sich das wunderbare „Breath In, Breath Out“ an. Mit „The Gentle Art Of Swimming“ folgte dann ein sehr proggiges Stück.

    

      

Vor dem nächsten Song meinte Jogi, „Wir haben von euch gelernt, was Prog angeht“ und spielte damit auch auf die merkwürdige Presse bezüglich ihrer Veröffentlichungen an. „Aber jetzt spielen wir erst einmal ein kurzes Stück“. In den folgenden Song „This Is Not A Progsong“ bauten sie wieder zahlreiche Schnipsel aus bekannten Songs ein. Erstaunlich ist dabei immer wieder, mit welcher Präzision die Band nahtlos zu den einzelnen Parts der unterschiedlichen Songs von Rockgrößen wie Yes, Genesis, Foreigner, Alice Cooper, Kiss, Kraftwerk Led Zeppelin, Jethro Tull, Status Quo und viele mehr wechselt. Eingebaut darin dann das Wolfgang Petry-Zitat „Das ist Wahnsinn, warum schickst du mich in die ...“ bei dem das Publikum erschreckenderweise lauthals „Hölle, Hölle, Hölle“ sang.

    

     

Mit den Worten „Wir exportieren Armut und importieren Reichtum“ leitete Jogi, der an diesem Tag wieder sehr redselig war, zum Stück „Silenced“ über. Bei diesem Stück agierten Markus und Jogi wieder gemeinsam an den Tasteninstrumenten und hauten damit wieder einen fetten Synthiesound raus.

     

    

Das RPWL live eine Bank sind, zeigte sich dann an den euphorischen Reaktionen im Publikum. Als Zugabe spielten sie dann Pink Floyd’s „Embryo“. In dieses bauten sie ein tolles Basssolo von Werner Taus und ein klasse Keyboardsolo von Markus Jehle ein. Damit brachten sie eine gehörige Portion Psychedelic Rock ins Festival, was ganz gut zum Hauptact des Tages, Hawkwind, passte.

    

    

Sowohl bei ihren eigenen Songs wie auch bei der Coverversion von „Embryo“ (dieses hatten sie spontan in ihr Set eingebaut), einem Stück das von Pink Floyd nur live gespielt, nicht aber den Weg auf ein offizielles Album gefunden hat, gingen sie – wie gewohnt – sehr souverän ans Werk. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass RPWL den größten Zuschauerzuspruch dieses zweiten Tages bekamen.

    

 

 
 

Setlist

Swords And Guns
Breath In Breath Out
The Gentle Art Of Swimming
This Is Not A Progsong
Silenced
The Fisherman
Embryo

Stephan Schelle, August 2016


 
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