Focus
Night Of The Prog XI, Loreley, 16.07.2016
 


    

Thijs van Leer sieht aus wie ein gemütlicher älterer Herr, so kann man sich seinen liebevollen Großvater vorstellen. Doch der Gründer der niederländischen Band Focus (1969) hat es faustdick hinter den Ohren. Das einzig verbliebene Urmitglied der legendären niederländischen Progband Focus hat die Band im Jahr 2002 mit neuen Musikern wieder zum Leben erweckt die so dynamisch wie eh und jäh agieren.

     

    

     

    

Die Band, die damals von van Leer’s Flöte, Keyboard und Gesang sowie dem Gitarrenspiel von Jan Akkerman geprägt war, besteht heute neben van Leer aus Menno Gootjes (Gitarre), Bobby Jacobs (Bass) und Pierre van der Linden (Schlagzeug).

    

     

    

     

Mit „Focus 1“ startete die Band in ihr Set, das vor allem die älteren Musikfans begeisterte. Van Leer begann zunächst auf der Querflöte, dessen Klang sowie Melodie er nach einigen Momenten auf seine Hammondorgel übertrug und dort an den Tasten weiterführte. Focus präsentierten eine Mischung aus klassischen Motiven und Rockmusik. Das zeigte sich beispielsweise auch im zweiten Stück „House Of The King“, in das Teile von Johan Sebastian Bach’s „Bouree“, das auch schon von Jethro Tull bearbeitet wurde, eingebaut waren.

    

     

    

     

Neben den Rockelementen wurden aber auch jazzige Parts in die Stücke eingebaut. Daneben spielte der bestens aufgelegte van Leer oftmals mit dem Publikum, das er zum Mitsingen animierte. Van Leer hat mit den jüngeren Musikern Menno Gootjes (Gitarre)und Bobby Jacobs (Bass) zwei Individualisten in die Band geholt, die sehr gut den Sound von Focus transportieren und den Stücken neben Schlagzeuger Pierre van der Linden den nötigen Druck verleihen.

    

     

    

Bei „Sylvia“, einem Bandklassiker, stiegen die Zuschauer – leider waren nicht alle Proggies mit dabei – sofort ein. Dieser Song brachte van Leer & Co. dann auch das erste Mal Standing Ovations ein.

     

    

     

Mit „Le Tango“ war dann noch ein Stück neueren Datums im Programm, zu dem van Leer erklärte, das es ein Stück für einen unveröffentlichten Film sei. Und in der Tat enthielt dieses Stück einen Tangorhythmus. Dem folgte dann mit „All Hens On Deck“ ein sehr rockiger Track, auf dessen knackigem Rhythmus van Leer eine tolle Melodie auf der Querflöte platzierte. Ins Stück „Eruption“ baute er dann herrliche Soli auf der Flöte und der Hammondorgel ein, zu denen er dann auch noch seine Stimme (leicht verfremdet) als weiteres Instrument einsetzte.

     

    

    

                    

Den Abschluss des offiziellen Teils bildete dann der Bandklassiker „Hocus Focus“, welches neben sakralen Elementen auch Gitarrengefrickel sowie die berühmt berüchtigte Jodeleinlage beinhaltete. In diesem Song hatte dann Schlagzeuger Pierre van der Linden die Möglichkeit für ein Solo. Mit der Zugabe „Focus 3“ verabschiedete sich dann die niederländische Proglegende unter Standing Ovations von ihrem Publikum. Ein sehr schönes Konzert, das nicht nur die Älteren unter den Zuschauern begeisterte.  

    

    

    

    

 

 
 

Setlist

Focus 1
House Of The King
Eruption
Sylvia
Le Tango
All Hens On Deck
Hocus Focus
Focus 3

Stephan Schelle, August 2016


 
 
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