R P W L
Night Of The Prog VI, Loreley, 09.07.2011
 


    

Mit der aus dem Münchner Raum stammenden Band RPWL wurde es dann aber das erste mal so richtig proggig im klassischen Sinn, auch wenn die Band sich nicht wirklich als Progressive Rock-Band sieht, wie es auch der Song „This Is Not A Progsong“ andeutet. Für mich sind RPWL aber die Speerspitze des deutschen Progressive- bzw. Artrocks.

     

    

     

    

     

Yogi Lang (Gesang, Keyboards), Kalle Wallner (Gitarre), Marc Turiaux (Schlagzeug) und Markus Jehle (Keyboards) stellen bereits seit längerer Zeit den festen Stamm der Band dar. Neu für Chris Postl ist Werner Taus an den Bass getreten.

    

     

    

     

    

RPWL, die auch schon beim ersten Night Of The Prog-Festival aufgetreten sind, hatten ein tolles Set zusammengestellt, das viele Nummern ihrer bisherigen Alben beinhaltete. Zu den Songs gehörten unter anderem „Start The Fire“, „Trying To Kiss The Sun“, „The Gentle Art Of Swiming“ und ein Gänsehaut treibendes „Breath In, Breath Out“. Aber vor allem “This Is Not A Prog Song”, in das die Band ja bekannterweise eine Vielzahl von angespielten Auszügen erfolgreicher Musikstücke einbindet sowie der wohl kommerziellste Song der Band „Roses“ waren die Höhepunkte dieses tollen Auftritts. Und auch wenn „Roses“ nicht wie im Original von Ray Wilson gesungen wurde, so zeigte sich doch auch Yogi stimmlich von seiner besten Seite. Bei „Roses“ sang dann das Publikum auch aus hunderten von Kehlen mit, was sehr stimmungsvoll rüber kam.

    

       

    

    

    

Wie mir auf Nachfrage nach dem Gig Markus Jehle verriet haben zu der letzten Liveversion von „This Is Not A Prog Song“ weitere 10 Songschnippsel ihren Weg in das Lied gefunden. Darunter befand sich als Gag auch eine Passage von „Viva Colonia“. RPWL spielten den Song kurz mit der Zeile „Da sin mir dabei, das ist prima…“ an, legten eine kurze Pause ein und hatten die Besucher damit förmlich am Sack, denn die sangen plötzlich „Viva Colonia“ weiter – sehr zur Belustigung der Bandmitglieder. Und aus Peter Gabriel’s Zeile „Climbing Up On Solsbury Hill“ machten sie kurz ein „Climbing Up On Loreley“. Daneben zeigte sich der Humor der Bayern immer wieder in den Bild- bzw. Filmeinspielung auf der rückwärtigen Leinwand. Da waren gefakte Zeitungsheadlines zu lesen wie „RPWL leugnet das Hologramm“, „RPWL kauft ECLIPSED“, „RPWL verkauft Heizdecken an Omas“ oder „Eskalation im Hotel! RPWL verARSCHt Fans!“.

     

    

    

     

    

Während Kalle wieder unglaubliche Soli und Melodielinien auf seiner E-Gitarre zauberte, Schlagzeuger Marc Turiaux ganz unaufgeregt aber souverän den Rhythmus vorgab, der auch vom neuen Bassisten Werner Taus aufgenommen und wirkungsvoll unterstützt wurde und Markus Jehle herrliche Flächen, Harmonien und Melodiebögen auf seinen Tasteninstrumenten spielte, wechselte Yogi mal wieder zwischen Mikro, Perkussion, Megaphon und Tasteninstrumenten hin und her. Er spielte unter anderem einen Minimoog, aus dem er streckenweise Sounds wie Manfred Mann zu seinen besten Zeiten hervorzauberte. Ein wirklicher Genuss ihm bzw. der Band zuzuhören.

    

    

    

     

    

Nicht nur Spieltechnisch und atmosphärisch sind die Süddeutschen eine Bank, sie hatten an diesem Tag auch eine Menge Spaß an ihrem Gig, was vor allem auch durch Yogi’s Ansprachen deutlich wurde und an den zahlreichen Gesten in den Gesichtern der übrigen Bandmitglieder abzulesen war. Der Auftritt von RPWL gehörte unter den Progfans eindeutig zu den Highlights des Festivals.

    

    

                    

    

    

Setlist

Sleep
Start The Fire
Breath In, Breath Out
Silenced
Stranger
Gentle Art Of Swimming
This Is Not A Prog Song
Try To Kiss The Sun
Roses
Hole In The Sky

Stephan Schelle, Juli 2011
 

 
  Vanden Plas-Konzert

 

IQ-Konzert

 
Night Of The Prog - RPWL 09.07.2011