Von den jahrelangen Stammitgliedern sind
nur noch Peter Nicholls (Gesang), Michael Holmes (Gitarre) und Paul Cook
(Schlagzeug) übrig geblieben. Für den langjährigen John Jowitt ist
allerdings wieder Gründungsmitglied Tim Esau am Bass und als neuen
Keyboarder präsentierte die Band für Mark Westworth, der vor Jahren für den
Stammkeyboarder Martin Orford zu IQ gestoßen war, den neuen Mann Neil Durant
an den Tasten. Und eines muss man IQ lassen, sie haben es immer wieder
geschafft einen adäquaten Keyboarder zu finden, denn auch Neil ließ einen
Martin Orford musikalisch nicht vermissen.
Auch IQ zeigten einen Querschnitt aus
ihrem Schaffen und spielten eine Reihe von Stücken der unterschiedlichsten
Alben. Angefangen von „Tales From The Lush Attic“ bis zum letzten
Studioalbum „Frequency“. Und mit ihrem Gig waren sie für die Progressive
Rock-Fans zusammen mit RPWL das Highlight des zweiten Tages. Wie gewohnt
waren die fünf Briten wieder in bester Spiellaune und das schon vor dem
Konzert, denn Peter Nicholls bewegte sich schon vor dem Auftritt auf dem
Festivalgelände und erfüllte zahlreiche Foto- und Autogrammwünsche. Das
nenne ich Fannähe!
Auf der Bühne zeigte sich Peter Nicholls
wieder in seiner charismatischen Form. Durch wenige Gesten kann der Mann –
ähnlich wie ein Peter Gabriel – eine Menge ausdrücken. Und so strahlte er
auch auf der Loreley eine starke Präsenz aus. Daneben war es wieder mal
Michael Holmes an der Gitarre, der ebenfalls durch Gesten und Grimassen
seinen Spaß zum Ausdruck brachte, während Paul Cook, Tim Esau und Neil
Durant eher konzentriert und zurückhaltend, aber nicht minder spielfreudig
agierten.
Auf der rückwärtigen Leinwand wurden
während des Gigs zahlreiche Grafiken und Filme projiziert. So wurden zum
Intro, am Anfang des Konzertes, als die Band langsam auf die Bühne kam,
Bilder aus der 30jährigen Bandgeschichte gezeigt (große Jahreszahlen
prangten neben Bandfotos aus den entsprechenden Zeiträumen). Das war schon
mal lustig anzusehen und ein toller Einstieg in das Konzert.
Auch Grafiken von Covern wie „The Wake“, „Ever“
oder „Frequency“ die teils Computer animiert waren, unterstützten die
einzelnen Songs visuell. Vor allem aber überzeugte wieder mal die
musikalische Interpretation der Stücke und die sprachen dann auch für sich.
So hatte beispielsweise „Guiding Light“ einen intensiven, Gänsehaut
treibenden Mittelteil. Und Stücke wie „Frequency“ oder „The Wake“ gehen
einfach unter die Haut.
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