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Vom hohen Norden ging es dann wieder
weiter südlich in polnische Regionen, denn die Band Quidam stammt, wie
derzeit einige gute Progbands, aus Polen. Das polnische Sextett, bestehend
aus Zbyszek Florek (Keyboards, Backgroundgesang), Bartek Kossowicz (Gesang),
Maciek Meller (Gitarren, Backgroundgesang), Maciek Wróblewski (Schlagzeug),
Jacek Zasada (Flöte, Perkussion) und Mariusz Ziółkowski (Bass)
hat ein ausgesprochenes Gefühl für unter die Haut gehende Melodien und
Harmonielinien. Beim Anblick von Sänger Bartek Kossowicz, der eher nach
einem Metalfreak aussieht und auch so (mit dunkler Sonnenbrille
ausgestattet) auf die Bühne stürmte, dazu eine fragende Pose in Richtung
Publikum einnahm, würde man nicht direkt darauf kommen, das er eine so
einfühlsame Stimme hat und die Stücke sehr emotional interpretiert.
Das der erste Eindruck täuschte, machten
Quidam, deren Markenzeichen exzellenter Progrock in sanftem Gewand ist,
schon mit dem Opener „Different“ vom aktuellen Album „Alone Together“
deutlich. Auch wenn die Jungs dann später Mal etwas härtere, an Metal
erinnernde, Parts in ihre Stücke einbauten, so waren sie doch nur von kurzer
Dauer und wechselten dann wieder in herrlich melodische Abschnitte, die sehr
viel Atmosphäre hatten.
Bei „We Lost“ sorgte die Kombination von
Flöte, Bass, akzentuiertem Schlagzeug und der eingehenden Gesangsstimme für
Gänsehaut. Ebenfalls wie Gazpacho zuvor war der Großteil der Stücke auch
einfach nur traumhaft.
Zum Schluss ihres Gigs spielten sie noch
eine Coverversion des Doors-Klassiker „Riders On The Storm“ in ihrem eigenen
Quidam-Stil. Den Song spielten sie etwas langsamer und atmosphärischer, als
es das Original hergibt, was in dieser Form aber sehr gut passte.
Auch hier heißt das Fazit: Ein toller
Auftritt der polnischen Progger.
Setlist
Different
Kinds Of Solitude At Night
One Day We Find
Hands Off
We Lost
Of Illusions
Riders On The Storm
Stephan Schelle, Juli 2008
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