Mike Portnoy's Shattered Fortress
Night Of The Prog XI, Loreley, 14.07.2017
 


    

Das Mike Portnoy zu den besten Drummern unseres Planeten zählt, steht außer Frage. Mit Dream Theater hat er musikalische Geschichte geschrieben, geht aber seit gut sieben Jahren seinen eigenen Weg, was sich darin zeigt, dass er in zahlreichen Bands die Trommelfelle bearbeitet und die Musik damit veredelt hat.

    

     

    

    

Auf der Loreley stand sein „Shattered Fortress“-Project im Vordergrund, bei dem er Stücke spielte, die er für Dream Theater geschrieben hat und die auf ihren Alben zwischen 2002 und 2009 erschienen sind.

     

    

    

     

Im Showbiz bewegen sich die Künstler auf einem schmalen Grat, der schnell in die Drogenszene abdriften kann. Dieses Schicksal hat auch Mike Portnoy getroffen, denn er gab sich während seiner Zeit bei Dream Theater dem Alkohol hin. Den Umgang mit dem Alkohol und seine Folgen verarbeitete Portnoy in zahlreichen Songs. Die Summe dieser Stücke nennt Portnoy „Twelve-Step Suite“, ein Ausdruck, der die Methode bezeichnet, in der die Anonymen Alkoholiker versuchen von der Sucht loszukommen. Und genau diese waren der Kern seines „Shattered Fortress“-Live-Projektes.

     

    

     

    

     

Als Unterstützung hatte sich Portnoy (Schlagzeug, Gesang) die Musiker Ross Jennings (Gesang), Eric Gilette (Gitarren), Charlie Griffiths (Gitarren), Richard Henshall (Gitarren), Diego Tejeida (Keyboards) und Conner Green (Bass) an seine Seite geholt. Damit stand fast die Komplettbesetzung der Band Haken mit auf der Bühne. In dieser Besetzung spielte er diese Show, die nur bei ausgesuchten Events vorgetragen wird. Nach der Premiere dieses Sets beim Cruise To The Edge kamen die Besucher des Night Of The Prog zu dieser Exklusivshow, die Einzige, die Portnoy auf deutschem Boden spielte.

    

    

     

    

    

Nach einem sehr symphonischen Intro kam die Band auf die Bühne und die Abdeckung, die Mike’s Schlagzeug zu Beginn verhüllte, wurde abgerissen. Fulminant legte die Band los und verwandelte das Areal über dem Rhein in einen Hexenkessel aus stakkatoartigen Rhythmen und druckvollen, teils sehr frickeligen Gitarrenpassagen. Das war genau das richtige für die Dream Theater-Fraktion, die den Gig abfeierte.

     

    

     

    

Mike kam nach zwei Songs nach vorn und erklärte dem Publikum was es mit der „Twelve-Step Suite“ auf sich hat und das er gerne aus den Songs ein Konzeptalbum erstellte hätte. Da das aber nie geklappt hat wollte er sich und seinen Fans zu seinem 50. Geburtstag nun diesen Traum erfüllen.

     

     

    

                   

Dann platzierte er sich wieder hinter seinem Schlagzeug und überflutete das Publikum mit harten Progmetalfontänen. Dabei zeigte er sein ganzes Können sowie seine Entertainer-Qualitäten, die für meinen Geschmack aber oft aufgesetzt wirkten. Während seine Showeinlagen mit hoch geworfenen Schlagzeugstöcken beeindruckend waren, wirkten einige seiner Gesten übertrieben.

    

     

    

     

    

Positiv zeigte sich, das Portnoy auch seinen Mitstreitern genug Raum für ihre musikalischen Einsätze ließ, so konnten alle Musiker durch ihre Technik überzeugen und beispielsweise Keyboarder Diego Tejeida mit einem tragbaren Keyboard an den Bühnenrand ganz nah an die Fans herankommen. Mir war das Set allerdings zu laut und zu frickelig, so dass ich nicht das ganze Konzert miterlebt habe.

                   

    

     

    

 
 

Setlist

The Best Of Times
Prelude
Regression
Overture 1928
Strange Déjà Vu
The Mirror
The Glass Prison
This Dying Soul
The Root Of All Evil
Repentance
The Shattered Fortress

Zugabe

Home
The Dance Of Eternity
Finally Free

Stephan Schelle, August 2017


 
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Eyevory-Konzert