Eyevory
Night Of The Prog XI, Loreley, 15.07.2017
 


    

Vom jugendlichen Aussehen der beiden Frontfrauen und des Gitarristen sollte man sich nicht irritieren lassen, denn die aus Bremen stammende Band Eyevory wurde schon im Jahr 2012 gegründet. Jana Frank (Gesang, Bass) und Kaja Fischer (Gesang, Flöte, Keyboards) machen bereits seit 1998 Musik. Eyevory gründete sich aus der Band Pink Mercury, zu der neben Jana und Kaja auch schon David Merz – (Gitarre, Triggerpedals, Keyboards) gehörte. Er hat einen berühmten Vater, ist er doch der Sohn von Kim Merz, der jahrelang Sänger bei der deutschen Band Wallenstein war (größter Hit „Charline“). Jana, Kaja und David stellen seit 2012 die Stammformation von Eyevory dar, bei denen es am Schlagzeug im Laufe der Zeit einige Wechsel gab.

    

    

    

Die Band bewegt sich im Progressive Rock mit Folkeinschlag, hat aber einen ganz besonderen Stil. Das liegt unter anderem an den Gesangsstimmen von Jana und Kaja, die sich live gesanglich die Bälle zuspielen, sowie an der Querflöte, die Kaja im Gegensatz zu Ian Anderson auch als Melodieführendes Instrument einsetzt. Damit unterscheiden sie sich stark vom Stil der britischen Ikone Jethro Tull.

     

    

     

Die Qualität der Band führte dazu das Eyevory zwei Jahre infolge mit dem „Deutschen Rock & Pop Preis“ als „Beste Progressive Band“ ausgezeichnet wurde. Stilistisch mischen sie Progressive Rock mit ethnisch/folkigen Elementen und würzen das Ganze stellenweise mit einer Portion Hardrock.

    

     

    

Ihr aktuellstes Werk ist das Konzeptalbum „Inphantasia“, das den Hörer in eine Phantasiewelt entführt. Beim Night Of The Prog-Festival spielten sie neben Stücken ihres aktuellen Albums auch Songs aus ihren früheren Werken.

     

    

     

Wer die Band schon einmal live erlebt hat, der weiß, dass Eyevory in der Lage sind, ihre Stücke live noch druckvoller und dynamischer als auf ihren Alben zu interpretieren. Es machte richtig Spaß den Vier auf der Bühne zuzuschauen und zu sehen, mit welchem Herzblut sie ihre Stücke spielen. Diese Ausstrahlung und Spielfreude belegt, das Eyevory erst live ihre ganze Kraft entfalten. Somit wurde es Zeit, dass die Band einen Slot beim Night Of The Prog bekommt. Das Bremer Quartett nutzte die Gelegenheit am frühen Samstag und verzauberte die Besucher mit ihrer Musik.

    

    

     

Am Schlagzeug saß dieses Mal Jens Thaden der den – aus gesundheitlichen Gründen - verhinderten Arne Suter vertrat. Jens, der in der Marillion Coverband Green Lavender spielt, hat sich die Songs innerhalb kürzester Zeit drauf gebracht und konnte so den druckvollen, rhythmischen Unterboden der Songs perfekt beisteuern.

    

    

     

Eyevory präsentierten Stücke ihrer bisherigen Veröffentlichungen in druckvollen Versionen. Das sie bisher vor solch einem großen Publikum noch nicht aufgetreten sind, merkte man ihnen nicht an, denn sie lieferten einen souveränen, mitreißenden Gig, der das Publikum zu dieser frühen Stunde schon begeisterte.

    

    

                   

Mit ihrer Mischung aus Rock und Folk haben sie eine gute musikalische Ausrichtung gefunden, die Musikfreunde unterschiedlichster Stilrichtungen anspricht. So entführten sie die Zuschauer zum Beispiel mit dem Stück „1001 Nights“ musikalisch in den Orient. Mit dem Titelstück ihres aktuellen Albums verabschiedeten sich die Nordlichter unter großem Applaus von ihrem Publikum. Eyevory waren ein würdiger Auftaktact des zweiten Festivaltages.

    

    

 
 

Setlist

Bleeding Heart
La Cage
1001 Nights
Mundalis
The Perfect Empire
Requiem Aeternam
Inphantasia

Stephan Schelle, August 2017


 
  Mike Portnoy's Shattered Fortress-Konzert

 

Ashby-Konzert