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Bevor
der Headliner des Abends mit Mike Protnoy an die Reihe kam, bereiteten
diesem Crippled Black Phoenix den Weg. Die aus Großbritannien stammenden
Band absolvierte 2017 zum zweiten Mal einen Gig auf der Loreley. Zum LineUp
gehörten neben Justin Greaves (Gitarren): Belinda Kordic (Gesang), Daniel
Änghede (Gesang, Gitarre), Jonas Stålhammar
(Gitarre), Tom Greenway (Bass), Daisy Chapman (Keyboards, Gesang), Mark
Furnevall (Keyboards) und Ben Wilsker (Schlagzeug).
Ihre
Alben klingen unterschiedlich und zeigen, dass sich die Band stetig
weiterentwickelt. Treibende Gitarrenläufe, herrliche Soli und eine
druckvolle Rhythmussektion bestimmen dabei ihre Musik. Ihre Auftritte sind
immer von einer besonderen Präsenz und Intensität geprägt, was sich auch
auf der Loreley zeigte.
Die
Band um Justin Greaves kam zu einem Intro auf die Bühne und hatte schon mit
den ersten Klängen das Publikum fest im Griff. Mit „Rise Up And Fight“
hatten sie dann auch gleich einen perfekten Opener für ihren Gig ausgewählt.
So boten sie beste Unterhaltung mit ihrem trippigen Rock, der durch
ellenlange, gleichförmige Passagen zu Meterhohen, hypnotischen Soundbergen
aufgetürmt wurde. Vor allem der Druck, der durch die drei Gitarren entsteht
sowie die Sounds der beiden Keyboards ergaben ein voluminöses Gesamtbild,
dem man sich nicht entziehen konnte.
Neben
floydigen Sounds, die aber nie abgekupfert klingen, waren es dann auch die
druckvollen, treibenden Rhythmen gepaart mit wuchtigen langen Gitarrenläufen,
die das Publikum in beste Stimmung versetzte. Sängerin Belinda Kordic, die
ihre Stimme über weite Strecken als Instrument einsetzte, ohne einen Text
zu singen, verpasste einigen Stücken darüber hinaus eine ganz spezielle
und faszinierende Note und trieb die Stimmung ein ums andere Mal auf den Höhepunkt.
Den
Abschluss des offiziellen Teils des grandiosen Konzertes machte wieder
„Burnt Reynolds“, bei dem die Zuschauer in den Gesang einstiegen und,
als die Band zu spielen aufhörte, diesen Gesang weiter fortsetzte. Es ist
schöne Tradition, dass statt der üblichen Zugabenrufe das Publikum bei
ihren Konzerten diese Passage weitersingt, was zu Gänsehautgefühlen beiträgt.
Leider
war die Zeit aber schon vorangeschritten, sodass die geplante Zugabe „I Am
A Idiot“ nicht mehr gespielt werden konnte und die Techniker kurzerhand -
zum Leidwesen der Fans - die Kabel ausstöpselten. Aber einen Mike Portnoy lässt
man nun mal nicht warten.
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