Da Alex Forleo
kurzfristig seinen Auftritt absagte, trat Sängerin Hayley Griffiths mit
ihrer Band am letzten Tag des Festivals an zweiter Position an. Da der
Gitarrist Mathieu Spaeter kurzfristig ausgefallen war, da er sich mit COVID
infizierte, war es nicht mehr möglich einen Ersatz zu finden, der sich in kürzester
Zeit die Parts draufbringen konnte. Die Gitarrenspuren wurden daraufhin im
Vorfeld live eingespielt und dem Sound beigemischt. Sängerin Hayley
Griffiths stand zusammen mit ihrem Mann, dem Schlagzeuger Jimmy Pallagrosi
auf der Bühne. Er gehörte beim letztjährigen Artrockfestival zur Band von
Gabriel Agudo und spielte auch schon in Franck Carduccis Band auf der
2015’er Tour mit. Dokumentiert auf der BluRay „Tearing The Tour
Apart”. Daneben gehörten noch Bassist George Price und Keyboarder Rob
Lindop zur Liveband.
Hayley
Griffiths ist eine klassisch ausgebildete Sängerin, die fast ein Jahrzehnt
als Leadsängerin in dem internationalen Phänomen Riverdance und Michael
Flatleys Lord of the Dance verbrachte. Hayleys kristallklare Stimme
verzauberte das Publikum auf der ganzen Welt, von Japan über Chile und
Russland bis Paris, und trat in über 400 Städten in 35 Ländern und auf 6
Kontinenten auf! Hayley
wurde 2011 von der Progressive Rock Band Karnataka angeworben, bei der sie
bis ins Jahr 2017 blieb. Danach startete sie eine Solokarriere unter der
Bezeichnung Hayley Griffiths bzw. Hayley Griffiths Band, mit der sie
inzwischen auf Progressive Rock Festivals von Frankreich bis Südamerika
aufgetreten ist und eine Doppel-Live-DVD und -CD veröffentlicht hat.
Das
neueste Werk der Band, „M E L A N I E“, ist ihr erstes offizielles
Studioalbum und enthält 7 brandneue Tracks (plus 3 Bonussongs für die
physische Version). Hayley wird von ihren ehemaligen Bandkollegen aus
Karnataka, Cagri Tozluoglu (Keys) und Jimmy Pallagrosi (Drums), sowie dem
virtuosen Leadgitarristen Mathieu Spaeter (Franck Carducci/Drifting Sun) und
Jordan Brown (Bass) unterstützt. Der legendäre Schlagzeuger und Sänger
von Big Big Train, Nick D’Virgilio, ist auch als Gastsänger auf dem Stück
„Dust To Gold“ zu hören.
Hayley
gab sich nicht mit einem Albumprojekt zufrieden, sondern veröffentlichte
Anfang 2023 sowohl „Far from Here“ als auch „M E L A N I E“.
„Far from Here“ ist der Nachfolger von Hayleys Album
„Celtic Rose“ aus dem Jahr 2011 und wurde von Mike Stobbie (Gründungsmitglied
von PALLAS) produziert. Der Titelsong des Albums ist ein Originalsong von
Mike über eine Prinzessin, die sich wegen der Untreue ihres Geliebten, den
sie wieder zurückgewinnen möchte, aus ihrem eigenen Land verbannen musste!
Die übrigen 10 Titel sind atemberaubende neue Arrangements beliebter
keltischer Klassiker.
Die klassisch
ausgebildete Sängerin Hayley Griffiths und ihre Band führten ihr
komplettes aktuelles Album „MELANIE”, ergänzt um drei Songs ihres
2022’er Albums „Far From Here” sowie einen Song von Karnataka als
Zugabe auf.
Hayley hatte ein sehr
freizügiges Outfit für ihren Auftritt gewählt. Als weitere visuelle
Unterstützung hatte sie Fotos von sich und der Band sowie ihre Musikvideos
auf eine Leinwand projiziert. Die Musikvideos liefen dabei ziemlich synchron
zu der Livemusik.
Recht druckvoll ging es
mit dem Stück „Haunted“, einem Bonustitel ihres aktuellen Albums
„MELANIE“ los. Fette Riffs und druckvolles Schlagwerk unterstützten
ihren Gesang. Dabei wandelte Griffiths Stimme zwischen Rock und Musical, was
dem Ganzen einen leicht bombastischen Sound verlieh.
Das folgende „Dust To
Gold“, auf dessen Studioversion Nick D’Virgilio als Gastmusiker
beteiligt war, ist ein druckvoller Rocksong mit Artrockfeeling und
Poprock-Appeal. Etwas ruhiger ging es dann im Song „Seperated By Glass“
zu, in dem ihre glasklare Stimme besonders zur Geltung kam, die in den
Strophen nur vom Keyboard begleitet wurde. Im Refrain wurde es durch
Schlagzeug und Gitarre etwas härter. Den Song hatte sie für die
Liveversion etwas anders arrangiert.
Im Mittelteil hatte sie
dann drei Songs ihres Albums „Far From Here“ untergebracht, auf dem sie
musicalhafter und mit Folkeinschlag agiert. Gestartet wurde mit dem Titelstück
des Albums. In diesem, mit irischem Folk durchzogenen Song, stach ihre
Stimme ganz besonders hervor. Das erinnerte aber auch an Michael Flatleys
„Lord of the Dance“, zu dessen Ensemble sie auch gehörte.
Mit dem Song „Siuil
Ruin“ sang Hayley dann noch einen Song in irischem Gälisch. Ein
zauberhafter, melancholischer Song, den sie mit ihrem elfenhaften Gesang
verzierte und bei dem man die irische Landschaft förmlich vor den Augen
hatte. Letzter Song ihres 2022’er Albums war dann „Star Of The County
Down”, das Rock mit Folk verband. Vor allem der Folkrhythmus war fesselnd.
Es klang wie ein irisches Trinklied im rockigen Gewand.
Danach ging es mit der
Midtemponummer „Little Star“ zurück zu Stücken des Albums
„MELANIE“. Nach den Rocknummern „Last Goodbye” und „MELANIE ”
hatte dann Jimmy Pallagrosi seinen großen Auftritt. Er sorgte mit seinem
unglaublichen Schlagzeugsolo, das er vorwiegend an einem kleinen Schlagzeug
abfeuerte, förmlich für Ekstase im Publikum. Unglaublich, was er da
raushaute.
Als Zugabe hatte Hayley
Griffiths dann noch mit „Borderline“ einen Song von Karnataka im
Programm. Das war ein guter Abschluss ihres druckvollen Konzertes. Auch wenn
der musicalhafte, elfenartige Gesang nicht jedermanns Sache und der Saal
nicht so üppig gefüllt war, zeigten sich Hayley & Band doch von der
rockigen Seite.
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