Den zweiten Part des ersten Tages bestritt
das aus Tokio, Japan, stammende Trio Ars Nova. Die Band besteht aus den
beiden Musikerinnen Keiko Kumagai (Keyboards) und Shinko „Panky“ Shibata
(Bass) sowie dem Schlagzeuger Akiko Takahashi. Diese drei produzieren einen
Sound der wie eine japanische Version von Emerson, Lake & Palmer anmutet,
allerdings nie die Perfektion des berühmten Prog-Trios erreicht. Neben
diesen Einflüssen sind die Japaner auch noch von Künstlern wie Rick Wakeman
sowie italienischen Progbands wie PFM, Goblin und Balleto di Bronzo geprägt.
Bereits im Jahr 1986 gründete sich die
Band und hat seither schon neun Alben veröffentlicht. Auch bestritt das Trio
in der Vergangenheit zahlreiche Auftritte in Mexiko, USA und Europa.
Die drei mühten sich an diesem Tag
redlich, doch wollte sich die gute Stimmung, die Galahad mit ihrem
Eröffnungsgig erzeugt hatte, nicht fortsetzen. Das lag daran, dass die drei
für meinen Geschmack recht steril an die Eigenkompositionen herangingen, was
auf mich einen etwas unmotivierten Eindruck machte. Es mag im Ohr des
westlichen Musikfreundes liegen (sprich meiner eigenen Empfindung), dass die
japanischen Elemente, die sich in den einzelnen Instrumentaltracks verbargen
nicht zünden wollten.
Der ganze Auftritt lebte aus meiner Sicht
von dem außergewöhnlichen Outfit der beiden Musikerinnen, denn sie hatten
sich für den Gig in einen Kimono geworfen. Es sieht schon recht originell
aus, wenn jemand im Kimono am Bass zupft oder hinter den Keyboards steht.
Mir hat dieser Auftritt leider nicht so
gut gefallen, da er für mich zu gleichförmig aufgebaut war und wenige
Überraschungen bereithielt. Er war aus meiner Sicht der schwächste des
ersten Tages, wenn nicht sogar des kompletten Festivals. Aber bei der Anzahl
an Bands darf auch mal eine Gruppe dabei sein, die nicht jeden Geschmack
trifft. Durch Ars Nova kam aber ein weiterer Farbtupfer (dieses Mal mit
asiatischem Flair) in das Festival, was die beiden Tage noch
abwechslungsreicher machte.
Setlist
Fata Morgana
Transi
The 42 Gods
Horla Rising
Morgan
Succubus
Stephan Schelle, September 2010
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