Mit dem aus Dortmund stammenden Sasa (spricht sich Sascha aus) Tosic startete das Programm der Schwingungen Gartenparty sehr melodisch, denn die Stücke hatten viel Esprit und Rhythmik und sorgten so für eine perfekte Eröffnung. Damit vertrieb er schnell die durch das leicht regenhafte Wetter unterkühlte Stimmung. Sein Set bestand aus Stücken, die alle auf der kommenden ersten CD „Circles Of Time“ veröffentlicht werden sollen. Die CD wurde leider nicht mehr rechtzeitig zur Gartenparty fertig. Ich bin mir aber sicher, dass sich eine ganze Reihe der Besucher diesen Silberling vorbestellt haben.

    

Den Beginn machte „Modern Ballet“, das mit sanften Pianosounds und Streichern begann. So brachte er schon zu Beginn eine sehr verträumte, teils von melancholischen und sehnsuchtsvollen Klangfarben durchzogene Atmosphäre in den Garten, die aber immer eine positive Ausstrahlung besaß. Schon in diesem ersten Stück zeigte sich die Soundtrack artig angelegte Form seiner Musik. Ab ca. der Mitte kamen dann aber weitere Instrumentierungen auf, wie z. B. E-Gitarre und Schlagwerk, die dem Stück eine fast schon leicht rockig/symphonische Note verliehen. Ein toller Einstieg in sein erstes Konzert.

    

Traumhafte Melodien und orchestrale Sounds bestimmten seine Stücke – wie zum Beispiel im folgenden „Infinity Part 1“ - die so ein unglaubliches Volumen bekamen. Die Musik hatte sehr viel Gefühl und war darüber hinaus sehr gut auskomponiert. Mit dieser Art der Musik fiel es zu diesem frühen Zeitpunkt schon leicht, sich in andere Sphären zu beamen. „Infinity Part 1“ bestach darüber hinaus durch betörende Sounds. Die Stücke waren allesamt nur um die vier bis sechs Minuten lang, boten aber reichlich Abwechslung.

    

Sein Stück „Seawalk“, das zunächst in der Form einer Pianoballade startete, hatte zusätzlich sehr harmonische Parts zu bieten während sich „Infinity Part 2“ durch den Einsatz von atmosphärischen E-Gitarrensounds auszeichnete, was Sasa’s Musik in die Richtung von Künstlern der Marke F.D. Project führte. Im weiteren Verlauf kamen Soundtrack artige Sounds und Melodien auf, die darüber hinaus einen leichten Schiller-Touch aufwiesen. Diese drei stilistischen Elemente wechselten sich im Verlauf ab und brachten reichlich Abwechslung in dieses Stück.

                   

„Tenthousand Planets“ startete dann mit herrlichen Akustikgitarren und Piano, was mich ein wenig an Andy Pickford erinnerte. Dem Stück spendierte er darüber hinaus einen leicht Pop orientierten Rhythmus sowie einige Streichersounds, die es zwischen Soundtrack (hier kamen mir beispielsweise „Black Rain“ von Hans Zimmer in den Sinn) und sehr eingängiger Elektronik mit Popappeal wandeln ließ. Und in diesem Stil machte Sasa in seinem halbstündigen Gig weiter.

    

Sasa Tosic, der zu Recht im Frühjahr 2017 den Schallwelle Preis in der Kategorie „Bester Neuling“ bekommen hat, zeigte sich als perfekter Opener für die Schwingungen Gartenparty. Davon konnten sich die anwesenden Besucher überzeugen. Man darf auf die erste Veröffentlichung von ihm gespannt sein, die kurz nach seinem Auftritt in Hamm erscheinen wird. Ich bin mir sicher, dass man noch viel von ihm in der Szene hören wird.

 

Setlist

1. Modern Ballet
2. Infinity Part1 
3. Seawalk 
4. Infinity Part2 
5. Tenthousand Planets 
6. Closer To You 
7. Twentyone Seconds

Stephan Schelle, Juli 2017