Pyramid Peak feat. Maxxess - Satzvey 2010
Pyramid Peak feat. Maxxess
(Satzvey Castle, 10.04.2010)


    

Das Elektroniktrio Axel Stupplich, Andreas Morsch und Uwe Denzer, die sich als Pyramid Peak mittlerweile einen Namen in der Szene gemacht haben und eine feste Größe sind, hatten sich für den Gig mit Maxxess einen weiteren Musiker an die Seite gestellt. Die drei geben bekanntlich – fast im jährlichen Rhythmus – ein Konzert in der Iserlohner Dechenhöhle, so auch im Jahr 2009. Das Material, bestehend aus zwei mehr als 30minütigen Stücken, ist auf der CDR „The Cave“ bei SynGate herausgekommen und stellte den Hauptteil des Konzertes dar. Da sich die drei aber um den Gitarristen Max „Maxxess“ Schiefele verstärkt hatten, wurden die Stücke kurzerhand etwas umarrangiert, aus den zwei Tracks kurzerhand vier gemacht und darüber hinaus bekamen sie jeweils einen anderen Namen.

    

Atmosphärisch startete dieses Quartett in den Eröffnungstrack „Pictures“, das neben dem flächigen Beginn auch einige Tiergeräusche, wie Adlerschreie, einen zunächst eher ethnischen, entspannten Eindruck hinterließ. Langsam ergänzten dann aber nach einigen Momenten die ersten Gitarrenklänge von Maxxess diese Szenerie. Diese Mixtur klang voluminös, grazil, hypnotisch und sphärisch zugleich. Alle vier agierten dabei gleichberechtigt, auch wenn Max mit seiner Gitarre – aufgrund der kleinen Bühne – vor den drei Tastenkünstlern stand. Dieser Beginn war schon phänomenal und zeigte, dass dieses Konzert allein schon den Besuch des Festivals wert war. Doch die Jungs steigerten sich von Titel zu Titel.

    

    

Im zweiten Stück „The Vision“ wechselte Maxxess dann von der elektrischen zur akustischen Gitarre. Bei diesem Track produzierten Pyramid Peak zunächst eine Atmosphäre, die sehr gut in die Szenerie einer Tropfsteinhöhle passt. Aber so atmosphärisch blieb es nicht, denn die drei spielten bei diesem Track mit der Lautstärke und so entwickelte sich dieses Stück im weiteren Verlauf zu einem immer druckvolleren Track, was durch die Intensität der Klänge und das Volumen hervorgerufen wurde. Im Gegensatz dazu standen die fast schon mediterranen Parts, die Max an der Akustikgitarre beisteuerte.

     

„Iceland“ bot dann atmosphärische, lounge-artige Klänge bei denen ein gesprochener Text eingebunden war. Max steuerte hier eine fast schon bluesige Gitarre bei, die an einigen Stellen den Stil von David Gilmour (Pink Floyd) durchscheinen ließ. Dieser Teil, wie auch „Miracle“ bewiesen, das die elektronische Musik - und hier im speziellen der vier Akteure - nicht nur für die Elektronikfreunde geeignet ist, sondern auch Freunde atmosphärischer Rockmusik (Art- oder auch Progressive-Rock) anspricht.

                   

Einen sanften Beginn und perlende Synthies mit sanften Flächen öffnete die Pforte für den „Rainforrest“. Kurz darauf wurde diese Stimmung durch ein Bassdröhnen durchbrochen und der Track wechselte, wieder durch Max Gitarrenarbeit, in floydige Sphären. Dann verpassten die Jungs dem Stück noch einen anschwellenden Rhythmus der die Besucher (zumindest bei mir war das so) in einen hypnotischen Strudel zog, in dem nicht nur die Rauschwaden von der Bühne sondern vor allem der faszinierende Sound die Sinne benebelte.

    

    

Beim letzten Track des offiziellen Sets ließen es die vier dann noch mal richtig krachen, denn sie steigerten die Intensität des Sounds noch einmal um einiges. Ein toller fetziger Rhythmus bildete die Grundlage von „Miracle“, auf dem Max an der E-Gitarre glänzte und so richtig loslegen konnte. Durch einige frickelige Parts ließ er dabei den Rockgitarristen aufblitzen.

                   

Pyramid Peak feat. Maxxess trafen genau den Nerv der Zuschauer, was zu kräftigen Zugaberufen führte, die dann auch mit „Mysterious Times“ befriedigt wurden. Das bisher unveröffentlichte Stück begann mit einer floydigen Gitarre, die mich auch an Porcupine Tree’s „The Sky Moves Sideways“ erinnerte. Es kamen aber auch andere Elemente hinzu, die beispielsweise auch einen ethnischen (asiatischen) Touch in die Musik brachten. Sequenzer und Rhythmus ließen darüber hinaus einen Anflug von Pink Floyd’s „Run Like Hell“ aufkommen, der dann in einem furiosen Finale mit stampfendem Beat und rockiger Gitarre endet.

    

Nach gut anderthalb Stunden endete ein wirklich tolles Konzert, das die vier da hingelegt haben, vor allem wenn man bedenkt, dass Max mit den dreien erst einen Tag vorher geprobt hatte. Klaus Hoffmann-Hoock beschrieb es am Ende mit U2 trifft auf Pink Floyd. Es ist zu hoffen, dass die vier in dieser Besetzung mal etwas auf Tonträger bringen bzw. noch weitere Auftritte folgen lassen.

    

Setlist

Pictures
The Vision
Iceland
Rainforrest
Miracle

Zugabe

Mysterious Times

Stephan Schelle, 11.04.2010

     

von Haulshoven

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