von Haulshoven - Satzvey 2010
von Haulshoven
(Satzvey Castle, 10.04.2010)


     

Den Beginn dieses neunten Festivals machte der aus den Niederlanden stammende Eppie E. Hulshof, der unter dem etwas eingedeutschten Namen von Haulshoven elektronische Musik herausbringt. Er bestritt im Alleingang den ersten gut einstündigen Auftritt, der aus zwei langen Stücken (29 bzw. 26 Minuten Länge) bestand.

    

                   

Aufgrund seines „Alleinganges“ auf der Bühne, verschanzte sich Eppie hinter seinen Keyboards und so konnte man ihn als Zuschauer nur direkt von der Seite oder zwischen den einzelnen Keyboards erhaschen. Lothar Lubitz (Organisator des Festivals) hatte aber mit Winfrid Wiesecker wieder einen Mann an der Kamera, der den Musikern, so auch Eppie, etwas genauer auf die Finger schauen konnte. Diese Bilder wurden auf eine Leinwand projiziert, so dass man dann doch so einiges von Eppie’s Auftritt  sehen konnte.

    

Seine aktuelle CD (bei SynGate erschienen) heißt „Der Weg des Geistes“. Aus diesem Material bestand der Set. Allerdings hatte Eppie, wie er mir nach dem Konzert erklärte, diese Tracks nicht einfach nachgespielt, sondern auf vorproduzierten Sounds einige Improvisationen gelegt, die von ihm entweder per Keyboard oder E-Gitarre (eine V-Gitarre, wie man sie auch von Wishbone Ash kennt) dazugespielte wurden.

     

    

Die Musik von Eppie ist u. a. an die „Berliner Schule“ (Eppie steht unter anderem auf die Musik von Klaus Schulze – was nicht zu überhören war) angelehnt. Die streckenweise durch den Raum wabernden Synthieflächen sowie die eher zart bearbeiteten Saiten seiner Gitarre ergaben ein atmosphärisches Gesamtbild, das aber auch ein ums andere Mal recht experimentell wirkte.

    

Die einzelnen Parts waren mal von orchestralen Passagen (da förderte er Mellotron artige Klangmuster zu Tage), dann wieder von rhythmischen Sequenzen bis hin zu experimentellen Kollagen beseelt. Neben Schulze’s Stil kam mir während des Konzertes auch Eppie’s Landsmann Akikaze in den Sinn, dessen Musik eine ähnliche Struktur und Klangfarbe aufweist. Ein gelungener, wenn auch noch recht verhaltener Start ins Festival.

Stephan Schelle, 11.04.2010

     

Menü: Burg Satzvey 2010

Pyramid Peak feat. Maxxess