Das aus der Nähe von Leverkusen
stammende Trio Pyramid Peak gehört zur Elite der deutschen
Elektronikmusik. Ihre Auftritte sind immer sehr gut besucht und daher war
auch klar, dass sie als Hauptact des Tages agieren würden. Das Projekt besteht aus Axel Stupplich,
Uwe Denzer und Andreas Morsch Uwe musste leider aus gesundheitlichen
Gründen absagen, so dass Axel und Andreas den Gig allein bestritten. Die
beiden präsentierten in Hamm neues Material von Pyramid und Axess.
„Electric City“ startete in den Gig von
Pyramid Peak. Dieses neue Stück beeindruckte durch einen sehr schönen
Rhythmus und eine tolle Melodielinie. Dazu präsentierte uns die Band einen
Rundflug über das Ruhrgebiet. Man konnte sehen, dass das Ruhrgebiet keine
karge Industrielandschaft ist, sondern auch eine Menge an Natur zu bieten
hat. Musik und Filmaufnahmen passten ganz hervorragend zusammen.
Danach ging es thematisch mit „Farewell“
weiter und es wurden Bilder aus einer Raummission zu dem recht flotten
Track gezeigt.. Schnell nahm der Rhythmus an Fahrt auf und es gesellte
sich ein pumpender Beat zu dieser eingängigen Melodie. Ein klasse Track
der Appetit auf mehr bzw. die neue CD macht. Das war ein sehr melodischer
Trip in den Orbit. Etwas unterkühlter ging es dann mit dem
Stück „Iceland“ weiter. Die beiden ließen einen recht industriell und
düster klingenden Sound los. Dazu wurden Filmsequenzen eingespielt, die im
hohen Norden in Eislandschaften gedreht wurden. Mitten in diesem Song kam
ein Rhythmus hervor, der stark an sehr bekanntes und beliebtes
Stück der Band erinnerte.
Danach folgte ein neues Stück von
Andreas Morsch, das so frisch ist, das es noch keinen richtigen Titel hat.
Aufgrund der fehlenden Zeit für eine „ordentliche“ Titelgebung nannten sie
es an diesem Abend oder sollte ich besser Morgen sagen, denn es war schon
reichlich nach 0:00 Uhr, „Keine Zeit“. Zu diesem brandneuen Stück gab es
dann auch kein Video.
Es kam dann das Stück „Aurora Borealis“,
das zunächst einen sehr langen sphärischen Beginn hatte. Nach einigen
Minuten entwickelte es aber eine ganz andere, faszinierende Atmosphäre und
wartete mit einer tollen Melodie auf. Ganz anders der Track „Runaway“, bei
dem sie sich nicht lange mit der Vorrede aufhielten und sofort mit einem
knackigen Rhythmus loslegten. Bei diesem äußerst rhythmisch angelegten
Track zeigten die Jungs eine Fahrt im Auto, was passend zur Musik war. Die
ersten Bilder zeigten wie die Jungs auf ein Auto zugingen, einstiegen und
losfuhren. Dann folgte eine rasante Fahrt aus der Fahrerperspektive. Mit
den letzten Klängen sah man die drfei wieder auf den Parkplatz zusteuern,
von dem aus sie losgefahren waren und danach aus dem Gefährt ausstiegen.
Ein toller visueller Effekt.
Mit der letzten Nummer nahmen sie uns
noch einmal mit ins All. „Galactic Voyage“ zeigte sich von seiner
verträumten, sphärischen Seite. Nach einem spacigen Beginn wurde es nach
einigen Minuten ebenfalls wieder sehr rhythmisch. Mit ihrer neuen Musik
zeigten Pyramid Peak, auch wenn nur zwei Drittel auf der Bühne standen,
eindrucksvoll, warum sie bei der letzten Schallwelle-Preisverleihung in
der Rubrik „Bestes Album national“ den ersten Preis abgeräumt haben. Das
neue Material tritt da in die gleichen Fußstapfen und wird es den anderen
nationalen Künstlern richtig schwer machen. Ein toller Set, der von
eindrucksvollem Bildmaterial begleitet wurde.
Als Zugabe gab es dann das Stück „Dr.
Blofeld und die Waldorfschüler“ aus ihrem aktuellen Album „5vor12“. Dazu
gab es ein Video zu sehen, das in 2011 bei ihrem Konzert in der
Dechenhöhle aufgenommen wurde und so kam dann Uwe Denzer doch noch zu
seinem Einsatz, wenn auch nur auf „Zelluloid“. Nach diesem Hammerstück war
dann die äußerst beeindruckende Gartenparty kurz vor zwei Uhr in der Früh
beendet. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde musste die zweite Zugabe
und auch die Session mit allen Musikern (als All Star Band angekündigt)
entfallen, was aber nicht wirklich störte, denn der Tag hatte unglaublich
vielfältige und qualitativ hochwertige Musik geboten. Wer diese Party
mitgefeiert hat, der beschloss auch im nächsten Jahr wieder zukommen.
Setlist
Electric City
Farewell
Iceland
Keine Zeit
Aurora Borealis
Runaway
Galactic Voyage
Zugabe
Dr.
Blofeld und die Waldorfschüler
Stephan Schelle,
03.07.2012