Meesha
(Electronic Circus-Festival, Detmold - 03.10.2015)


    

Als Opener des Festivals hatte man den niederländischen Musiker Misja van Waterschoot aka Meesha verpflichtet, der bereits seinen zweiten Auftritt beim Electronic Circus-Festival feiern konnte. Die Erwartungshaltung war bei den Besuchern groß, die Meesha bereits 2009 in Bielefeld erleben durften. Damals hatte der Neuling in der Szene einen grandiosen Auftritt hingelegt, der ihm bei der Schallwelle-Preisverleihung 2009/2010 den dritten Rang in der Kategorie „Bestes Album“ (Hörerwahl), den zweiten Platz in der Rubrik „Bester Künstler“ (Hörerwahl) und gar den Titel als „Bester Neuling“ (Jury-Preis) einbrachte.

     

    

     

Auf bisher drei Veröffentlichungen im traditionellen Elektronikstil kann Meesha mittlerweile zurückblicken, aus denen der Großteil seines Programms bestand. Daneben spielte er mit „Back To Square One“ und „Sonoxis“ noch zwei weitere, bisher nicht auf CD erschienene Stücke. Inspiriert wird der niederländische Tastenzauberer von Musik großer Namen wie Jean Michel Jarre, Kraftwerk und Vangelis. Seit knapp 20 Jahren veröffentlicht er seine Musik (zum Teil über das Internet) bei der nicht nur die traditionelle Elektronik im Vordergrund steht, sondern auch Gesangsalben ganz im Stil von Björk und Electro-Pop zu finden sind. Der Fokus in Detmold lag aber klar im Bereich der traditionellen Elektronikmusik.

    

     

    

Aufgrund persönlicher Umstände konnte ich erst verspätet in Detmold eintreffen und so nur den letzten Teil des Konzertes miterleben. In dieser zweiten Hälfte des Konzertes konnte ich aber einen bestens aufgelegten Meesha erleben, der durch die mitreißenden Melodien seiner Stücke und die Spielfreude, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, das Publikum auf seiner Seite hatte. Hauptsächlich rhythmisch, hoch melodiöse Stücke standen auf dem Programm des Niederländers. Immer wieder waren Sounds und Rhythmen in seinen Stücken auszumachen, die an seine Vorbilder erinnerten ohne diese aber zu kopieren.

    

     

    

Kurz vor Ende seines Gigs huldigte Meesha mit dem Stück „Equinoxe Part 4“ dem großen französischen Meister Jean Michel Jarre. Traumwandlerisch spielte er dieses Stück im Alleingang und man konnte deutlich sehen, dass ein Großteil von ihm live gespielt wurde, da man ihm vom Saal aus direkt auf die Finger schauen konnte. Er wandelt dabei zwischen den verschiedenen Keyboards hin und her um die unterschiedlichen Sounds im richtigen Moment spielen zu können.

    

     

    

Das Highlight seiner One-Man-Show kam dann aber mit dem offiziell letzten Stück „Journey 2010“ von seinem Album „Within The Parellel“. Dieses rhythmische Stück mit Ohrwurmqualität garnierte er mit einer grandiosen Showeinlage. Er schnappte sich kurzerhand eines seiner Keyboards (an dem ein Gurt befestigt war) und spielte es vor der Brust, seitlich haltend und gar über Kopf. Damit bewies er, welch virtuose Spielweise er drauf hat. Das kam beim Publikum so gut an, dass Meesha nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde. Dumm oder ein Glück – je nach Standpunkt -, dass er keine Zugabe geplant hatte und so wiederholte er die Performance des letzten Stückes noch einmal unter tosendem Applaus des Publikums. Meesha erfüllte somit nicht nur alle Erwartungen, sondern übertraf sie bei Weitem. Was für ein Opener!!!  

     

    

     

Setlist

The Fourth State Of Matter 
Intrusion 
Novia Part 9 
Back To Square One
Novia Part 5 
Ether 
Reversed Interference 
Uplink / Downlink 
Anyone On The Air?
Sonoxis
Novia Part 7 
Equinoxe Part 4
Journey 2010

Zugabe

Journey 2010

Stephan Schelle, Oktober 2015

 


     

Electronic Circus Menue

No More