Ian Boddy & Erik Wollo - Electronic Circus 2012
Ian Boddy & Erik Wøllo
(Electronic Circus-Festival, Gütersloh - 22.09.2012)


    

Nach zwei wunderbaren Konzerten präsentierte der electronic circus mit der Kollaboration des Briten Ian Boddy und dem Norweger Erik Wøllo ein weiteres Highlight des Tages. Die beiden Musiker haben bisher zusammen eine CD unter dem Titel „Frontiers“ herausgebracht, die in diesem Jahr erschienen ist. Das Album spielten sie mit Ausnahme des Stückes „Shelter“ komplett. Daneben hatten sie auch noch drei weitere Tracks im Programm. Beide Musiker, die für sich schon zu den besten der Szene zählen (Ian Boddy entwickelt immer wieder die hypnotischsten Rhythmen und neben Erik Wøllo gibt es - außer vielleicht dem Amerikaner Mark Dwane - keinen anderen, der so eine atmosphärische Gitarre spielen kann), ergänzen sich im Duo perfekt. Das zeigten die beiden bei ihrem Gig in Gütersloh auf eindrucksvolle Weise. Dieser Auftritt war der erste, den die beiden Musiker gemeinsam auf der Bühne bestritten und stellte somit eine weitere Premiere dar.

     

    

     

    

     

    

Die Stücke in ihrem Set wechselten zwischen atmosphärischen und wiederum recht rhythmischen Passagen. Und auch Erik verließ sich nicht ganz auf seine schwebenden Gitarrenklänge sondern griff zwischendurch auch recht rhythmisch in die Saiten seiner Gitarre. Die Tracks hatten Ian und Erik zum größten Teil ineinander verwoben, so dass vor allem die Stücke von „Frontiers“ - wie auch auf dem Album - wie ein einzelner Longtrack erschienen. So zeigte sich nach dem Stück „Vista“ im folgenden „Trek“ ein Sound, der an eisige Winterstürme erinnerte, auf dem dann herrliche Sequenzen ausgebreitet wurden. Es entwickelte sich eine hypnotische Atmosphäre voller magischer Momente. So spielte Erik beispielsweise in „Steppe“ eine unglaubliche Gitarrenpassage, die unter die Haut ging. Das rhythmische Titelstück der CD „Frontiers“ beendete dann als Zugabe das herausragende Konzert des britischen/norwegischen Duos.

     

    

     

    

     

     

Die Musik von Boddy / Wøllo war so intensiv, das man sich völlig aus dieser Welt entrückt fühlte. Und auch die beiden Musiker schienen dies so zu empfinden, denn sie spielten sich förmlich in einen Rausch aus atmosphärischen Klängen in denen sie selber aufgingen. Nach der Show meinten sie, dass sie sich gegenseitig hochgeschaukelt hätten. Das Publikum konnte deutlich erkennen, dass beide an diesem Abend zur Höchstleistung aufliefen, so perfekt kamen die Sounds und Klänge zusammen. Selten erlebt man solche intensiven Momente.

    

     

    

    

    

    

Die beiden hatten kein Filmmaterial mitgebracht, weil sie sich ganz auf ihre Musik konzentrieren wollten. Allerdings wurden sie gefilmt und die Liveaufnahmen dann direkt auf die rückwärtige Leinwand projiziert. So konnte man schön erkennen, wie Ian Boddy an den schwarz/weißen Tasten agierte und auch an seinen elektronischen Geräten ein ums andere Mal rumschraubte, was die unglaublichsten Sounds ergab. Boddy und Wøllo lieferten einen sensationellen Gig ab, der keine Wünsche offen ließ.

     

    

     

    

    

    

Setlist

1. Untitled (bisher ohne Titel)
2. Apple Three
3. Prime Blue
4. Vista
5. Trek
6. Undergrowth
7. Steppe
8. Migration
9. Reverie
10. Searching
11. Ascension

Zugabe

12. Frontiers

Stephan Schelle, 26.09.2012

     

VoLt

Gandalf