VoLt - Electronic Circus 2012
V o L t
(Electronic Circus-Festival, Gütersloh - 22.09.2012)


    

Den zweiten Part des Tages übernahm das britische Duo VoLt, das aus den beiden Musikern Michael Shipway und Steve Smith besteht. Diese beiden hatten vier Longtracks aus ihrem Repertoire sowie mit „Arrival“ ein Stück von Michael Shipway’s Soloalbum „Beneath Folley“ auf ihrer Setlist. Der Auftritt der beiden stellte eine Prämiere auf deutschem Boden dar, denn das Duo trat bei diesem Festival erstmals in Deutschland auf.

     

    

Die Musik von VoLt ist sehr Sequenzerlastig, was die besondere Faszination ihrer Stücke ausmacht. Allerdings brauchen die beiden immer eine Weile, bis sie den Rhythmen ihren freien Lauf lassen, so auch beim Konzert in Gütersloh. Michael und Steve hatten sich mit ihren Keyboards an den Rand der Bühne platziert, während in der Mitte der Bühne Filmaufnahmen vornehmlich aus dem All gezeigt wurden, was sehr gut zu der teils schwebenden und rhythmischen Musik passte.

     

    

Den Anfang machte der Titeltrack ihres aktuellen Albums „Circuits“, das zunächst mit recht experimentellen Klängen aufwartete, dann aber nach einigen Minuten, sobald weite Flächen aufkamen, seine ganze Faszination ausbreitete. Fesselnd wurde es dann spätestens, als der Sequenzer seine Arbeit verrichtete und darauf eine wunderbare verträumte Melodiefolge (Thereminartig angelegt) gelegt wurde. Diese Sounds bekommen derzeit nur VoLt hin.

    

     

Das nächste Stück „Fermion“ ist bisher unveröffentlicht und soll auf der kommenden CD erscheinen. Wie mir die beiden verrieten ist aber erst gut die Hälfte der Tracks fertig, so dass es mit der Veröffentlichung noch eine Weile dauern wird. Auch dieser Track bestach durch herrliche Sequenzerparts. Bei diesem Stück konnte man sehen, mit welcher Freude beide ans Werk gingen, denn es huschte oftmals ein Lächeln über das Gesicht der beiden, die sich sichtlich wohl bei ihrem Auftritt fühlten. Auch sah man Michael mehrmals kurz vor einem Rhythmus- bzw. Strukturwechsel diesen Anzählen. Dabei hatte man das Gefühl, das er total darin aufging und mit der Musik eins wurde.

    

    

    

Mit „Arrival“ von Michael Shipway’s Soloalbum „Beneath Folley“ ging es dann rockig zur Sache, was sich im Schlagzeugrhythmus und den Gitarrensounds widerspiegelte. Hierzu wechselten die Filmaufnahmen in eine dem Coverartwork (das Cover zeigt eine Art Trumruine) entsprechende Stimmung. Naturaufnahmen und alte Türme und Burgruinen liefen nun auf der Leinwand. Danach stand dann mit „Lepton“, das einen mörderisch guten Sequenzerpart beinhaltete, ein weiterer bisher unveröffentlichter Track vom kommenden Album auf dem Programm. Gerade die neuen Stücke machen großen Appetit auf das neue Werk.

     

    

Als Zugabe gab es dann noch mit „Extinction“ ein Stück vom 2007’er Album „HjVi“. Bei diesem Stück ließen sie - nach zunächst spacigem Beginn - auch wieder die Sequenzer ordentlich flirren. VoLt lieferten einen klasse Auftritt ab, der einfach nur mitreißend war. Sie sollten öfter live zu sehen sein.

    

    

Setlist

1. Circuits
2. Fermion
3. Arrival
4. Lepton

Zugabe

5. Extinction

Stephan Schelle, 26.09.2012

     

Sankt Otten

Ian Boddy & Erik Wollo