Aus Norwegen war Erik Wøllo angereist,
um einen gut 30minütigen Set zu spielen. Erik hatte vier Stücke im
Programm, die ineinander verwoben waren, so dass der Gig wie ein
einziger Longtrack wirkte. Neben zwei bereits veröffentlichten Stücken,
darunter auch ein gerade erst als Download veröffentlichtes Stück einer
EP, hatte er zwei bisher unveröffentlichte Tracks dabei, die derzeit
noch einen Arbeitstitel tragen.
Erik zauberte dabei auf seinem
Gitarrensynthie wieder die wunderbarsten atmosphärischen Klangmotive,
während Rhythmussequenzen und Synthiespuren aus dem Rechner kamen. Das
war insofern sehr schön anzusehen, da sich Erik nicht hinter Keyboards
oder Rechnern verschanzte, sondern stehend an der Gitarre agierte. Dazu
wurden sehr schöne Animationen an die Kuppeldecke geworfen. Beim
eröffnenden „Nocturne 2“ etwa schwebte ein riesiger Globus unter der
Kuppel, darauf folgte eine Art Mondlandschaft in einer 380
Grad-Variante. Auch waren später einige durchsichtige Kugeln, die eine
Mixtur aus Planeten und Einzellern darzustellen schienen, schwebend
durch einen Sternenhimmel zu bewundern. Das war schon sehr toll
anzusehen.
Zum Ende des Konzertes holte sich Erik
dann noch den belgischen Elektronikmusiker Frank van Bogaert auf die
Bühne, der mit ihm zusammen dann das Stück „The Windharp“ spielte. Diese
Kollaboration wurde dann beim van Bogaert-Konzert fortgeführt. Visuell
begleiteten die beiden unter anderem riesige, sich bewegende Gaswolken.
Erik lieferte wie gewohnt einen sehr
atmosphärischen Gig, in dessen Musik man sich verlieren konnte. Er
setzte absolut perfekt seine Gitarrenlicks. Ein Stück wie „Ataraxia 2“
kann wohl außer dem Norweger nur noch der Amerikaner Mark Dwane spielen.
Ein toller Konzertauftrakt im Rahmen der Schallwelle-Preisverleihung.
Setlist
1. Nocturne 2 (von der im letzten
Monat erschienenen Download-EP)
2. Ataraxia 2
3. Dreamer X (bisher unveröffentlicht - Arbeitstitel)
4. The Windharp (bisher unveröffentlicht - Arbeitstitel)
Stephan Schelle,
11.03.2012