ebia - Satzvey 2012
ebia
(Satzvey Castle, 24.03.2012)


    

Als Opener hatte sich das SynGate-Label den Elektronikmusiker ebia, mit bürgerlichem Namen Jörg Bialinska, ins Programm geholt. Für Jörg, der aus Rotenburg an der Wimmer stammt, war es das erste Solokonzert seiner Karriere. Zuvor war er vor drei Jahren auf Burg Satzvey zusammen mit Stefan Erbe, Torsten M Abel (TMA) und Wolfgang Barkowski (Alien Nature) bei einem Kraftwerk-Tribute-Konzert aufgetreten. An diesem Tag musste er aber das Festival eröffnen und stand oder besser gesagt saß allein auf der Bühne.

     

    

    

     

Es war zwar zu spüren, dass Jörg zum ersten Mal auf der Bühne stand, doch machte er seine Sache recht gut. Die Keyboards waren mit einem schwarzen Tuch verhangen, sodass man ihm nicht auf die Finger schauen konnte. Das gab ihm sicherlich ein bisschen mehr Sicherheit, war aber für’s Publikum schade, da man nicht erkennen konnte, wie viel er im Set live spielte. Das einiges aus dem Rechner kam, war klar, denn wie soll ein einzelner Musiker auch mehrere Parts gleichzeitig spielen, dann müsste er schon acht Arme haben. Das führt allerdings dazu, dass derartige Auftritte dann etwas statisch ausfallen, weil eben wenig bis gar nichts auf der Bühne passiert, so auch bei ebia's Konzert, denn Jörg saß sehr konzentriert und fast bewegungslos hinter seinen Gerätschaften. Da sollte er sich aber keine weiteren Gedanken machen, denn schon viele haben so begonnen, mit der Routine und dem Spaß am Live-Spielen kommt dann auch mehr Action ins in den Liveset.

    

    

       

    

Ebia hat gerade frisch seine neue CD mit dem Titel „Mission Control“ auf dem Markt. Es war also nicht verwunderlich, dass einige Stücke des neuen Albums auch im Liveset zu finden waren. Ganze drei Tracks hatte er vom neuen Album im Programm. Ebia’s Musik war zwar rhythmisch, in den Stücken selbst wiederholten sich aber die Rhythmus-, Klang- und Harmoniemuster oftmals, so das sich eine gewisse Monotonie breit machte. Vor allem auf den ersten Titel „Mission Control“ traf dies aus meiner Sicht zu. Aus diesem Grund wirkte der Opener auch recht lang. Das änderte sich dann aber beim nächsten Titel „Spirit Of Mars“, der recht spacig und schwebend durch den Raum wehte. Hier konnte ich mir gut eine Reise durchs All vorstellen. Dieser zweite Track war dann auch interessanter, obwohl sich auch hier die Rhythmusmuster häufig wiederholten. Durch die schwebende Atmosphäre war das aber wesentlich relaxter. Und in dem Stil absolvierte er dann den Rest des Konzerts.

    

    

    

    

In „Space Explorers“ band Jörg einige Sprachsamples mit in das Stück ein. So entwickelte sich eine gewisse, in der Raumfahrt angesiedelte Atmosphäre. Das passte ganz gut zur Musik die mittlerweile trotz ihrer Rhythmik doch sehr schwebend daherkam. Man fühlte sich dabei quasi wie in einem schwerelosen Raum. Das ist Musik, die sich auch gut für Filmbeiträge aus der Raumfahrt eignet. In diesem Moment (und auch schon bei einigen Stücken zuvor) hätte ich mir gewünscht, dass nicht nur ein einzelnes Bild zu jedem Track auf der seitlichen Leinwand zu sehen war, sondern dass dort eine Art Dia-Show oder noch besser Filmaufnahmen gezeigt worden wären. Da Jörg’s Musik trotz ihrer Rhythmik doch recht ruhig dahin floss, hätte man so einen schönen unterstützenden Gegenpol setzen können.

     

    

    

    

Das abschließende „Galactica“, ein bisher unveröffentlichter Titel, zeigte sich dann in gänzlich anderem Gewand. Nun ließ Jörg plötzlich die bpm’s los. Dadurch war „Galactica“ schon tanzbar und dynamischer als die zuvor gespielten Stücke. Ebia aka Jörg Bialinska sorgte mit seinem Auftritt für einen guten Start in das Festival und bereitete so seinen nachfolgenden Kollegen den Boden für ihre mitreißenden Konzerte.

    

    

    

Setlist

1. Mission Control
2. Spirit OfMars
3. Solar Reflections
4. Planet Hunter
5. Space Explorers
6. Galactica

Stephan Schelle, 25.03.2012

     

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