Battery Dead - Satzvey 2012
Battery Dead
(Satzvey Castle, 24.03.2012)


     

Der Musiker Christian Ahlers firmiert als BatteryDead, was soviel wie entleerte Batterie bedeutet. Er hatte aber ein sehr Energie geladenes Set zusammengestellt, das seinem Namen nun wirklich keine Ehre machte, denn seine Stücke wirkten nun wirklich nicht wie eine leere Batterie. Ganz im Gegenteil, Christian schien seine Akkus für diesen Gig besonders geladen zu haben. Die Musik aus seinem Set stammte von seinen beiden CDs „Sands Of Deception“ und „Deep Discharge“.

    

     

    

Neben Christian war auch noch Frank Specht, eine Hälfte des Elektronikduos Rainbow Serpent mit auf der Bühne, der ihn in einige Passagen tatkräftig unterstützte. Die Stücke von BatteryDead kamen mit einer unglaublichen Dynamik und Transparenz aus der PA-Anlage. Man hörte schnell heraus, welche Substanz die Sounds und die Musik von BatteryDead hatten. Für mich war sein Konzert das erste Highlight des Tages. Christian startete mit dem Stück „Deception Of Sands“, das er in einer abgewandelten Form bot, die sich sehr von den Studioversionen (dort gibt es zwei Parts) unterschied. Zunächst wurden spacig wirkende Flächen durch den Raum gejagt, auf denen Christian einige Harmoniebögen darüber legte, die schon fast Pink Floyd ähnliche Ausmaße annahmen. Dann hielt eine Rhythmussequenz Einzug in seinen Sound und der Titel nahm an Fahrt auf. Vor allem die tollen Harmonien lösten bei mir Gänsehaut aus. Christian scheint schon mit den ersten Veröffentlichungen seinen eigenen Stil gefunden zu haben, auch wenn an der ein oder anderen Stelle bekannte Töne und Klangfarben herauszuhören waren (z. B. von Jean Michel Jarre, Rainbow Serpent oder Erik Seifert).

    

    

    

Und in diesem tollen Stil setzte Christian dann auch sein Konzert fort. Hätte man seinem Gesicht nicht ablesen können, das an der ein oder anderen Stelle etwas nicht so funktionierte, wie er sich das vorgestellt hat, dann wäre niemandem aufgefallen, das ein kleines Problem aufgetreten war. Bei elektronischer Musik ist es halt so, dass der Musiker sehr von der Funktionsfähigkeit seiner elektronischen Gerätschaften abhängig ist. Als Christian den Zugabetitel „Starlight“ starten wollte machte es beispielsweise kurz „pling“ und der Rechner oder sein Programm war abgestürzt. Kommentar aus dem Publikum: „Das ist typisch Windows“. Christian ließ sich davon aber nicht wirklich aus der Ruhe bringen sondern foppte das Publikum mit den Worten „So, das war es“ während er den Rechner oder das Programm schon wieder startete. Als Zugabe spielte er dann das Stück „Starlight“, das schon fast tanzbar war. Eine weibliche Stimme sang den Titel und ein fetter Rhythmus sowie eine sehr eingängige Melodie sorgten für die tanzbare Form.

    

     

    

Die Stücke wurden von herrlichen Rhythmen getragen, auf denen Christan dann seine eingängigen Melodien setzte. Das hatte Format und ging schnell ins Ohr. Sehr gut gefiel mir auch das offene Bühnenbild, das es ermöglichte, zwischen die Keyboards zu sehen, so dass man erkennen konnte, was im Set live gespielt wurde. Christians Set, dessen Tracks von hypnotischen Rhythmen und Sounds durchzogen waren, kam beim Publikum sehr gut an und erntete zum Schluss einen großen, ausufernden Applaus.

     

    

     

BatteryDead alias Christian Ahlers absolvierte einen wirklich tolle Auftritt. Mit seinen Liveinterpretationen machte er Appetit auf seine CDs. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht ihm zuzuhören und zuzuschauen.

     

     

    

Setlist

1. Sands Of Deception (Abwandlung)
2. Fata Morgan
3. Silvesternacht
4. Evidence Of Life
5. Dried Out
6. Sequenzerlust

Zugabe

7. Starlight

Stephan Schelle, 25.03.2012

     

ebia

Rainbow Serpent