Den Beginn machten Martin Turner’s
Wishbone Ash, die zweite Formation neben Andy Powell’s Wishbone Ash, bei der
ein Gründungsmitglied der britischen Rocklegende seit Jahren mit neuen
Musikern die Bandgeschichte live am Leben erhält.
Das Quartett bestehend aus Martin Turner
(Gesang, Bass), Danny Willson (Gitarre, Gesang), Ray Hatfield (Gitarre,
Gesang) und Dave Wagstaffe (Schlagzeug, Percussion, Gesang) nahm das
Publikum weit mit zurück in die Anfänge der 70’er Jahre, denn die acht
Stücke des Sets stammten aus den Anfangsjahren der Band. Jüngster Titel des
Sets war „Lorelei“ vom 76’er Album „New England“. Der Hauptteil der
restlichen Stücke bestand, wie auch schon bei früheren Auftritten, aus Songs
des Albums „Argus“ (1972).
Mit einem sehr kraftvollen „The King Will
Come“ starteten Martin Turner’s Wishbone Ash in ihren gut einstündigen
Auftritt. Dieser Song hat bis heute nichts von seiner Intensität und
Faszination verloren, das zeigten die vier auf eindrucksvolle Weise. In
diesem Opener ließen Danny und Ray auch gleich mal die Twin-Guitars, für
deren Sound Wishbone Ash berühmt waren und sind, aufleuchten. Danach stand
dann der jüngste Titel des Sets, „Lorelei“, der auch schon 37 Jahre auf dem
Buckel hat, auf dem Programm.
Mit „The Warrior“ folgte dann ein weiterer
Klassiker der Band, der einige bluesige Passagen enthielt. Danach
präsentierten Martin Turner & Co. eine ausufernde Version von „The Pilgrim“.
Neben wunderbaren atmosphärischen Passagen enthielt das Stück auch einige
druckvolle Parts und einen fetten Basslauf. Das Stück zeichnete sich auch
durch einige disharmonisch wirkende Momente aus, in denen die Gitarren
gegeneinander zu laufen schienen. Das Ganze war aber doch sehr geordnet und
strukturiert.
Nach dem ausufernden „The Pilgrim“ war
dann die Midtemponummer „Sometime World“ an der Reihe, die nicht nur durch
die wunderbaren Gitarren glänzte, sondern auch durch den harmonischen
Satzgesang bestach.
Martin forderte das Publikum dann auf beim
nächsten Song zu tanzen. Und in der Tat animiert der Song „Blowin’ Free“
sich zu bewegen. Das Stück war von herrlichen Soli bzw. Instrumentalpassagen
durchzogen. Gitarrist Danny Willson hüpfte dazu wie AC/DC’s Angus Young über
die Bühne. Hier zeigte sich deutlich der Spaß und die Spielfreude, die das
britische Quartett an den Tag legte.
Lag der Hauptgesangspart bei den Stücken
bei Martin Turner, so übernahm Danny Willson in dem Song „No Easy Road“ (vom
Album „Wishbone Four“) dann diesen Part und er machte das absolut perfekt.
Den Höhepunkt setzte die Band dann aber
mit dem Abschlusstitel „Jail Bait“. Nicht nur das in dieser Interpretation
die Gitarren miteinander zu kommunizieren schienen, nein auch die beiden
Gitarristen sorgten für ein visuelles Highlight, in dem sie sich gegenseitig
in die Gitarrensaiten griffen, während der jeweils andere weiterspielte. Die
Stimmung war zu diesem Zeitpunkt sehr gut, denn das Publikum reagierte mit
rhythmischem klatschen während Martin die Band vorstellte. Martin Turner’s
Wishbone Ash waren ein perfekter Opener dieses gut besetzten kleinen
Festivals.
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