Wir sind Helden absolvierten einen
professionellen, allerdings für meinen Geschmack zu coolen Auftritt. Das
wirkte auf mich wie Business und nicht so, als wären sie mit Feuereifer
dabei gewesen. Trotzdem war ihr Auftritt gut und riss die Fans mit.
Wir sind Helden, das sind Judith
Holofernes (Gesang, Gitarre), Jean-Michel Tourette (Gitarre, Keyboard), Pola
Roy (Schlagzeug) und Mark Tavassol (Bass, Gitarre). Auf Tour haben sie sich
aber um einen Bassisten (Mark kann nicht gleichzeitig Bass und Gitarre
spielen) und einen Keyboarder verstärkt, so dass sie als Sextett auf der
Bühne agierten.
Die Band, die sich Anfang des neuen
Jahrtausends zusammenfand, hatte eine mehrjährige Pause eingelegt. Zwischen
dem Album „Soundso“ und dem neuen Werk „Bring mich nach Hause“ liegen
mittlerweile vier Jahre. Jetzt mit dem neuen Album sind sie aber wieder
unterwegs, nicht ohne ihre bekannten Songs wie „Gekommen um zu bleiben“,
„Nur ein Wort“ oder „Denkmal“ zu präsentieren.
Kleiner Gag am Rande: Während der ersten
Songs flog Judith aufgrund des schönen Sommerabends, angelockt von den große
Lampen, die über den Köpfen der Band baumelten, eine Motte ins Gesicht, so
dass sie sie fast beim Singen verschluckt hätte. Judith nahm es aber mit
Fassung und konnte selbst darüber lachen.
Sehr gut gefiel die Lightshow, die
vorwiegend mit herunterhängenden Lampen, die von den Musikern - allen voran
Sängerin Judith Holofernes - in Bewegung gebracht wurden, erfolgte. Dazu
wurden die sonstigen Lichteffekte eher dezent eingesetzt, was die
Lampenbeleuchtung noch mehr in den Vordergrund hob.
Der Auftritt von Wir sind Helden wurde von
den Fans gefeiert. Vor allem bei den Stücken „Nur ein Wort“ in das die Band
auch den Evergreen „These Boots Are Made For Walking“, das Nancy Sinatra
1966 zu einem Hit machte, einflechtete und die Zugabe „Denkmal“ das aus
tausenden von Kehlen mitgesungen wurde, gehörten zu den Highlights des Gigs.
An zwei Stellen blitzte die Klasse der
Band besonders hervor. Zum einen zeigte sich das bei einem Stück dessen
Intro sehr psychedelisch wirkte (so wie zur Frühphase von Pink Floyd) und
dann zu einer richtigen Rocknummer auswuchs - fern von dem üblichen
Popappeal - sowie bei „Denkmal“ in das Judith & Band dann eine Passage von
Led Zeppelin's „D'YER MAK'ER“ einbanden.
Auch Wir sind Helden sorgten an diesem
Sommerabend für gute und ausgelassene Stimmung. Nach der Pause sind sie
wieder da (und ihre Fans auch noch) das bewiesen sie bei diesem Gig.
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