Zunächst stand kurz nach 18 Uhr – für meinen Geschmack viel zu früh, die Band gehört ganz klar ins Abendprogramm – die amerikanische Rockband Tito & Tarantula auf dem Programm. Das Quartett besteht aus Tito Larriva (Gesang, Gitarre), Steven Medina Hufsteter (Gitarre), Caroline ‘laloca’ Rippy (Bass), und Alfredo Ortiz (Schlagzeug).

Wem der Name auf Anhieb nichts sagt, dem sei folgender Hinweis gegeben: Bekannt wurde die Band durch den Horrorfilm von Robert Rodriguez (Darsteller unter anderem Quentin Tarantino und George Clooney), „From Dusk Till Dawn“, in dem es in einer Bar, dem Titty Twister, zum Showdown kommt. In dieser besagten Bar tritt eine Band auf, die sich während des hypnotischen Songs „After Dark“ in Vampire verwandelt. Und genau diese Band ist Tito & Tarantula. „After Dark“ wurde zum erfolgreichsten Song der Band.

Für eine derartige Atmosphäre ist der späte Nachmittag, wenn die Sonne noch scheint, nicht wirklich geeignet. Die beste Stimmung kommt bei der Musik, die Tito & Tarantula spielen erst auf, wenn es schon dunkel ist. Und so meinte Sänger Tito zu diesem frühen Auftritt auch nur „Für Vampire sei es wohl doch noch zu hell.“ Die Band gab aber ihr Bestes und spielte ihren leicht vom Blues und südamerikanischen Flair eingefärbten, so genannten Tex-Mex-Rock mit viel Hingabe uns Spaß.

Zum Song „After Dark“ holt sich Sänger Tito bei seinen Konzerten immer einige weibliche Personen (während des Rockpalastauftritts waren das auf einer kleinen Bühne gleich ein Dutzend) aus dem Publikum auf die Bühne, die dann tanzend den Song unterstützen. In Herdringen ließ sich aber nur nach längerem Zureden eine Zuschauerin erweichen und stieg zu der Band auf die Bühne. Der Lohn, ein Kuss vom zweiten Gitarristen und ein paar Präsente der Band sowie ein fetter Applaus des Publikums.

Im weiteren Verlauf erklärte Tito augenzwinkernd, wie die Revolution in Mexiko entstanden sei. Er meinte, dass die Europäer bzw. Deutschen nach Mexiko gekommen sind und Bratwürstchen und vor allem Bier mitgebracht hätten. Letztgenanntes sei dann die Ursache für die Revolution gewesen. Zumindest eine Erklärung die für eine Menge Gelächter sorgte.

Der Auftritt von Tito & Tarantula wurde ihrer Musik leider nicht gerecht, denn er war viel zu früh angesetzt und vor allem viel zu kurz. Die Band spielte nicht einmal eine Stunde, was ich äußerst bedauerlich finde, denn die Mischung aus Rock und Lateinamerikanischem Flair hat eine ungeheuere Anziehungskraft, der man sich nicht entziehen kann. Wer die band mal live erleben kann, der sollte sich den Gig nicht entgehen lassen.

Setlist

If You Love Me
Clumbsy Beautiful World
Torn To Pieces
End Of Every
Motocycle Girl
Strange Face Of Love
After Dark
Angry Cockroaches (Cucarachas Enojadas)
Crime & Shame
Machete
La Bamba