Die dritten, die die Bühne enterten, waren
die Briten The Pineapple Thief. Sie waren der einzige Act, der bereits das
zweite Mal auf dem Rheinfelsen live aufgetreten ist. Vor Jahren war ihr
Konzert recht durchwachsen und so war ich sehr gespannt darauf, wie ihr
diesjähriges Konzert ablaufen würde.
Die Band trat in der gleichen Besetzung
wie im Jahr 2009, bestehend aus Bruce Soord (Gesang, Gitarre), Adrian Soord
(Keyboards, Mellotron), Nick Lang (Schlagzeug) und Mark Harris (Bass) auf.
Allerdings machten Bruce & Co. schon gleich mit dem Opener „Give It Back“
deutlich, dass sie in bestechender Form waren und machten damit den
vorherigen Gig auf der Loreley vergessen. Der Fokus des Konzertes lag bei
ihren letzten beiden Alben „Someone Here Is Missing“ und „All The Wars“, die
den Großteil des Sets ausmachten.
The Pineapple Thief fingen sofort
druckvoll an und hauten einen tollen Gig raus, der dynamisch und kraftvoll
war, dabei aber immer hochmelodisch blieb. Vom Publikum bekamen sie dafür
auch mehrfach Zwischenapplaus.
Bei dem Song „All The Wars“ spielte Bruce
dann Akustikgitarre. Die Band präsentierte eine wunderbare Version dieses
atmosphärischen Songs. Richtig Stimmung kam dann bei „Debt“ auf, denn
hunderte von Händen stimmten in ein rhythmisches Klatschen ein. Der Song
klang so ein bisschen nach dem Stil von Anathema.
„Snowdrops“ zeigte sich ebenfalls als
herrliche atmosphärische Nummer, bei der so mancher Besucher zu tanzen
anfing. Während das Publikum wieder in ein rhythmisches Klatschen einstig,
kam Sänger Bruce Soord Gitarre spielend an die Absperrung um einige Besucher
zu begrüßen. Das ist Fannähe, wie sie auf der Loreley funktioniert. Und es
sollte an diesem Wochenende nicht das letzte Mal sein, dass Musiker und Fans
sich so nahe kamen. Ein anderes Mal wirbelte Soord Gitarre spielend auf der
Bühne herum, was seinen Spaß an diesem Gig deutlich machte.
Die Stimmung im Publikum war unglaublich
gut und wurde von The Pineapple Thief auch ordentlich eingeheizt. Für mich
war der Auftritt von The Pineapple Thief der erste Höhepunkt dieses ersten
Festivaltages.
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