Tangerine Dream Northeim 2009

 Tangerine Dream
(From Earth To Universe-Festival, Northeim - 29.08.2009)


    

Während die bodenständigen Bands bei diesem Festival die Erde darstellen sollten, traten Tangerine Dream als die Vertreter des Universums an. Dieser Vergleich passte auch ganz gut, denn während Nektar, Wishbone Ash und Ten Years After (die Noetics stellten eigentlich mit ihrem spacigen Sound ein Bindeglied zwischen Erde und Universum dar) erdigen Rock spielten, waren Edgar Froese und seine Mitmusiker eher für den sphärischen Sound zuständig.

    

    

    

Neben Edgar waren Thorsten Quaeschning (Keyboards), Bernhard Beibl (Gitarre, Geige), Linda Spa (Keyboards, Klarinette, Saxophon) und Iris Camaa (Perkussion), die ja mittlerweile schon seit längerer Zeit zur festen Band gehören, mit auf der Bühne. Edgar & Co. hatten ein sattes Programm von drei Stunden zusammengestellt. Aufgrund der langen Rückfahrt mussten wir aber nach ca. der Hälfte schon das Festival verlassen, so dass wir den zweiten Teil nicht mehr mitbekommen konnten.

    

    

                   

In der ersten Hälfte des Konzertes hatten Tangerine Dream eine Mixtur aus alten und neuen Stücken zusammengestellt. Wie bei ihnen üblich sind die Stücke zu einem langen Set zusammengefügt, so dass die Musik in einem langen kompakten Stück präsentiert wird. Die einzelnen Tracks werden dabei durch Brücken zusammengehalten und gehen nahtlos ineinander über.

    

    

    

Ein Blickfang waren natürlich wieder Iris und Linda, die an diesem Abend beide im weißen Outfit auf der Bühne standen. Neben ihnen war vor allem die Lightshow der Hingucker, denn die anderen Musiker agierten eher etwas verhalten auf der Bühne. Während Edgar (mit großem Cowboyhut) und Thosten hinter ihrem elektronischem Instrumentarium in der ersten Hälfte recht bewegungsarm agierten, war Bernhard Beibl an der E-Gitarre und E-Geige einer der wenige Aktivpunkte auf der Bühne.

    

    

    

Iris, die an ihren Perkussionsinstrumenten immer regelrecht explodiert, war aufgrund der recht dunkel ausgeleuchteten Bühne nicht immer zu sehen und so war dann Linda ein ums andere Mal noch etwas mehr zu sehen, da sie zu einigen Passagen, die sie auf der Klarinette oder ihrem Saxophon spielte, direkt am Bühnenrand zu sehen.

    

    

    

Die Aktivitäten, die man bei den zuvor aufgetretenen Acts gesehen hat, sind natürlich nicht bei einem Elektronikkonzert zu erwarten, daher hatten Tangerine Dream den Fokus auf die visuelle Unterstützung durch eine ausufernde Lasershow gesetzt. Gleich zu Beginn des Konzertes liefen die Laser heiß und tauchten das runde Areal der Waldbühne in ein phantastisches Licht. Beeindruckend zogen die Lichtstrahlen durch die Nebeldurchtränkte Waldbühne und zeichnete farbige Linien und Punkte in die Zuschauerreihen. Das war atmosphärisch sehr dicht und bildete eine perfekte Symbiose mit der Musik. Tangerine Dream zeigten mal wieder ein klasse Konzert, von dem wir aber leider nur die Hälfte mitbekamen. Edgar versteht es immer noch, großes Kino auf die Bühne zu bringen, auch wenn die Musik des neuen Jahrtausends nicht mehr viel mit den hypnotischen Klängen der 70’er und 80’er zu tun hat, so können seine Melodiebögen doch immer noch begeistern. Allerdings war die Dauer von drei Stunden für meinen Geschmack etwas zu umfangreich gewählt.

    

Stephan Schelle, 30.08.2009

Ten Years After

 

From Earth To Universe