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Als nächstes stand die deutsche Formation
Sylvan auf dem Programm, die mit ihrem diesjährigen Auftritt bereits zum
vierten Mal die Bühne auf der Loreley beschallte. Und wer meinte, es gäbe
langsam Abnutzungserscheinungen, der sah sich getäuscht, denn die neuen
Stücke des Albums „Sceneries“, die sie im Gepäck hatten, stellten sich als
sehr liverelevant heraus. Die fünf Nordlichter Marco Glühmann (Gesang),
Matthias Harder (Schlagzeug), Sebastian Harnack (Bass), Jan Petersen
(Gitarre) und Volker Söhl (Keyboards) boten einen sensationellen Gig. Dass
diese Musik bei den Zuschauern ankam, das zeigte sich an dem tosenden
Applaus, den sie mehrfach ernteten.
Zu einem herrlichen Intro, das die Band
extra für diesen Auftritt erstellt hatte, betrat der norddeutsche Fünfer
unter großem Applaus die Bühne. Danach starteten sie mit „The Waters I
Traveled“ in ihren gut anderthalbstündigen Gig. Und schon bei diesem ersten
Titel zeigte sich, welch Livequalitäten die Songs des neuen Albums besitzen.
Es folgte mit „Share The World With Me”
ein weiterer Titel vom aktuellen Album. Er begann mit einem tollen
Keyboardsolo von Volker auf das eine wunderbare Melodielinie folgte, die Jan
auf seiner Gitarre spielte. Sylvan spielten so mit sanften, melancholischen
und auf der anderen Seite recht harten und druckvollen Passagen, was sehr
gut zusammen passte.
Ein Stück darf bei Sylvan-Auftritten nicht
fehlen, nämlich „The Colors Changed“, bei dem zahlreiche Mitglieder des
Sylvan-Fanclubs bunte Lichtstäbe am Bühnenrand schwenken. Und ein Auszug aus
„Posthumous Silence“, dem Konzeptwerk Sylvan’s ist natürlich bei solch einem
Auftritt auch Pflicht.
Die ganz besondere Würze in der Musik von
Sylvan liegt in der Kombination aus zarten, traumhaften Melodien und harten
Rockpassagen, bei denen die einzelnen Musiker so richtig loslegen können.
Und genau das zeigten sie an diesem wunderbaren Sommertag, hoch über dem
Rhein.
Nicht von ungefähr waren Sylvan zum
vierten Mal auf der Bühne der Loreley beim Night Of The Prog-Festival. Sie
zeigten an diesem Tag, dass sie zu Recht zur Speerspitze des deutschen
Art-Rock zählen. Auch der Sound war ganz hervorragend ausgesteuert, so dass
man die Musik nicht nur hören, sondern auch spüren konnte, ohne das der
Klang litt.
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