Steven Wilson
Night Of The Prog VIII, Loreley, 13.07.2013
 


    

Der absolute Höhepunkt dieses ersten Tages war aber zweifelsohne das Konzert von Steven Wilson. Das Programm bestand aus Material, das er nahezu identisch während seiner „Sing To Me Raven“-Tour gespielt hat. Und da die Videoshow ebenfalls von der Tour stammte und sich die eingespielten Musiker (mit Ausnahme des Schlagzeugers Marco Minnemann, für den Chad Wackerman einsprang) ebenfalls auf der Bühne einfanden, bot Wilson ganz großes Kino auf der Loreley.

     

    

     

    

     

    

Es standen auf der Bühne: Steven Wilson (Gesang, Gitarren, Keyboards), Guthrie Govan (Gitarre), Adam Holzman (Keyboards), Theo Travis (Flöte, Saxophon, Klarinette, Keyboards), Nick Beggs (Bass, Chapman Stick, Backgroundgesang) und Chad Wackerman (Schlagzeug).

     

    

    

    

     

    

Los ging es – wie gewohnt – mit dem Opener „Luminol“, das vor allem durch das herrliche Bassspiel von Nick Beggs überzeugte. Während bei diesem ersten Stück noch lediglich die Scheinwerfer ihre Arbeit verrichteten, kam schon im nächsten Song die große rückwärtige Leinwand zum Einsatz. Jetzt entwickelte sich eine faszinierende Kombination aus hypnotischen Stücken, sehr schönen Lichteffekten und teils verstörendem Bildmaterial auf der Leinwand. Alles war perfekt aufeinander abgestimmt und zog die Zuschauer sofort in ihren Bann. Vieles von dem Bildmaterial, das sich in dem Booklet bzw. dem Buch der limited Edition des aktuellen Werkes „The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)“ befindet, wurde auch in animierten Sequenzen an die Leinwand geworfen.

    

     

    

     

    

     

Bevor die Band „The Watchmaker“ anstimmte, verließen die Musiker die Bühne und ein Intro mit tollen quadrophonischen Sounds, das zu den verstörenden und bedrohlichen Bildern gezeigt wurde, startete in diesen Part. Da waren – ähnlich dem Pink Floyd-Stück „Time“ – tickende und schlagende Uhren zu hören, die aus allen Himmelsrichtungen auf die Zuschauer hernieder gingen. Ein wirklich toller Effekt.

     

    

     

    

     

    

Auch bei „Insurgentes“ zeigten sich Wilson & Co. von ihrer eher bedrohlichen Seite. Dem folgte dann ein wunderbares „Harmony Korine“, das – wie Wilson sagte – dem italienischen Regisseur Tinto Brass gewidmet war. Dazu wurden dann unter anderem Landschaftsaufnahmen gezeigt, die im Kontrast zu den bisher dargebotenen düsteren Bildern standen. Das hatte aber nicht lange Bestand, denn schon bei dem Longtrack „Raidar II“ (das Publikum verlangte zu diesem Zeitpunkt – auf die Frage von Wilson, was er spielen solle – „Radioactive Toy“) nahmen wieder surreale Filmfetzen die Leinwand in Beschlag.

     

    

     

    

     

    

Als nächstes folgte dann das unter die Haut gehende Stück „The Raven That Refused To Sing“, bei dem die Kombination aus zarten Klängen und dem traurigen Zeichentrickfilm eine hypnotische Verbindung einging. Das ist auch so ein Stück, das sich lange im Kopf festsetzt. Damit endete dann der offizielle Teil des Highlights des Tages, denn Wilsons Konzert war der absolute Höhepunkt des ersten Festivaltages, wenn nicht sogar des gesamten Festivals.

    

     

     

     

    

     

Als die Band dann noch für eine Zugabe auf die Bühne kam, war es schon nach Mitternacht. Wer ausgeharrt hatte bekam eine wunderbare Version von dem Porcupine Tree-Klassiker „Radioactive Toy“ zu sehen und zu hören. Diese Version, bei der das Publikum in den Refrain einstieg, ging sofort unter die Haut. So ging ein Superkonzert eines sehr gut aufgelegten Steven Wilson zu Ende, dessen Mitstreiter bewiesen zu welcher gehobenen Klasse sie gehören.

    

     

    

     

    

                   

    
 

 
 

Setlist

Luminol
Drive Home
Postcard
The Holy Drinker
Deform To Form A Star
The Watchmaker
Index
Insurgentes
Harmony Korine
Raidar II
The Raven That Refused To Sing

Zugabe

Radioactive Toy
 

Stephan Schelle, Juli 2013


 
  Magma-Konzert

 

Anima Mundi-Konzert

 
Night Of The Prog - Steven Wilson 13.07.2013