M a g m a
Night Of The Prog VIII, Loreley, 13.07.2013
 


    

Mehr als 40 Jahre besteht die französische Band Magma, um ihren Kopf und Ideengeber Christian Vander schon. Mit ihrem eigens kreierten Genre Zeuhl, deren Grundlage auch die Kunstsprache Kobaianisch ist (in dieser Sprache sind auch die Songtexte gehalten), gehört sie zu den nicht so leicht zu konsumierenden Gruppen der Szene. Die Band hat seit langem Kultstatus, scheidet aber auch die Geister, denn entweder man liebt ihre Musik oder man hasst sie. Ihre Auftritte auf deutschem Boden sind rar, daher war es etwas ganz Besonderes, sie für das Night Of The Prog-Festival verpflichten zu können.

     

     

    

Die Besetzung siellt sich wie folgt dar: Christian Vander (Schlagzeug, Gesang), Stella Vander (Gesang), Isabelle Feuillebois (Gesang), Hervé Aknin (Gesang), Bruno Ruder (Keyboards), Benoit Alziary (Vibraphon, Keybords), James Mac Gaw (Gitarre) und Philippe Bussonet.

     

    

     

Mit Magma kam die ungewöhnlichste Formation des Festivals auf die Bühne und man konnte gespannt sein, was die Franzosen da dem erwartungsvollen Publikum vorsetzte. Da ich mich bisher mit dieser Musik noch gar nicht auseinander gesetzt hatte, war ich äußerst gespannt. Wer – wie ich – aber nur total schräge Klänge erwartet hatte, der wurde angenehm überrascht, denn die Stücke waren, wenn auch sehr jazzig, doch äußerst melodisch. Man musste sich als Zuschauer aber schon auf die Musik einlassen, damit sie ihre Wirkung hatte. Bei mir dauerte das einen ganzen Moment, dann aber konnte ich die ungewöhnlichen und faszinierenden Klänge genießen. Wer dies nicht konnte oder wollte, legte nun eine Pause ein, um sich an den Ständen mit Essen und Trinken oder mit diversen CDs einzudecken bzw. entspannte sich einfach nur auf dem Gelände an diesem herrlichen Sommertag.

    

     

    

Magma hatten sehr lange Stücke im Programm. Stella Vander, Isabelle Feuillebois und Hervé Aknin nutzten ihre Stimme – vor allem im ersten Stück – wie Instrumente und sorgten mit ihren Klangmalereien für eine ganz besondere Stimmung. Instrumente und Stimmen gingen dabei eine ganz eigenartige und faszinierende Kollaboration ein der man sich kaum verschließen konnte. Streckenweise wirkten die Gesänge dabei arienhaft.

    

    

     

Sehr schön war auch mit anzusehen und anzuhören, dass sich Bruno Ruder am Keyboard und Benoit Alziary am Vibraphon teilweise die Bälle zuspielten. Benoit ging dabei hinter seinem Vibraphon richtig ab.

    

     

    

Magma spielten auch mit der Lautstärke und der Dynamik der Rhythmen. Das uferte streckenweise in einen wahren Parfourceritt aus, der die Zuschauer in Hypnose zu versetzen schien.

    

    

     

Schlagzeuger und Kopf der Band Christian Vander bediente aber nicht nur eindrucksvoll seine Schlagfelle, sondern übernahm in einem Stück auch den Hauptgesang. In diesen Passagen variierte er seine Stimme derartig, dass es wie ein Dialog mehrere, verschiedener Personen klang.

    

    

     

Wer sich auf diese nicht ganz leichte Kost einließ, der wurde mit einem außergewöhnlichen und fesselnden Konzert belohnt. Das zeigt auch die Vielfalt, die diese Musikszene ausmacht.

    

    

                   

    
 

 
 

Setlist

Slag Tanz
Félicité Thösz
Mekanїk Destruktїw Kommandöh

Stephan Schelle, Juli 2013


 
 
  Crippled Black Phoenix-Konzert

 

Steven Wilson-Konzert

 
Night Of The Prog - Magma 13.07.2013