Die polnische Band Riverside hat ein neues
Album am Start, „Shrine Of New Generation Slaves“. Es ist ihr mittlerweile
fünftes Werk. Klar das Stücke von diesem Album auf dem Programm standen, war
doch auch die Bühne durch Motive der Platte ausgeschmückt. Aber nicht nur
neue Stücke sondern auch ältere Songs wie „O2 Panic Room“ oder „Left Out“
hatten sie in den Set integriert.
Vor Beginn ihres Auftrittes lief zunächst
als Einstimmung ein Part der „Nightsessions“, die als Bonus auf der Special
Edition ihres neuen Albums zu finden ist. Zu diesen Klängen kamen dann die
vier Musiker, Mariusz Duda (Gesang, Bass), Piotr Grudzinski (Gitarre),
Michal Lapaj (Keyboards) und Piotr Kozieradzki (Schlagzeug) auf die Bühne.
Sie zeigten in Köln einen klasse Auftritt und ließen sich auch nicht von
technischen Problemen, die das Mikro an Piotr’s Bassdrum verursachte,
stören. Zeitweise war Marius Duda’s Mikro und auch der Bass komplett weg.
Riverside waren eindeutig der Höhepunkt
dieses Konzertabends und das zeigte die Band gleich von der ersten Sekunde
an. Mit dem Titelstück ihres neuen Albums „New Generation Slave“ starteten
sie in ihren Set. Die Bühne war zunächst noch recht dunkel und nur einige
helle Spots strahlten durch den Nebel Mariusz Duda von hinten an. Das wirkte
sehr atmosphärisch. Bis auf zwei Stücke hatten sie ihr neues Album in die
Setlist integriert, die noch durch weitere Highlights wie „Egoist Hedonist“,
„02 Panic Room“, „Left Out“ und „Conceiving You“ aufgewertet wurden.
Auch wenn ich noch nicht so richtig mit
dem neuen Album von Riverside warm geworden bin, so zeigten die Stücke wie
zum Beispiel „New Generation Slave“ als sehr guter Opener „The Depth Of
Self-Delusion“ oder das atmosphärische „We Got Used To Us“ doch eine
erstaunliche Wirkung in ihrer Livepräsenz. Die Highlights waren aber
definitiv die älteren Stücke, bei denen dann auch Stimmung im Publikum
aufkam, so etwa in „Egoist Hedonist“, bei dem es leider zu technischen
Problemen kam. Mit einem Schlag war Mariusz Duda’s Mikro und sein Bass
mitten in dem Stück komplett weg und auch die anderen Instrumente kamen nur
sehr dünn rüber. Das lag wohl an dem Mikro an Piotr’s Bassdrum, das sich
irgendwie verstellt haben musste. Im Publikum war die Stimmung aber so gut,
dass dies vom Zuschauerraum mit lauten „Hey, hey, hey“-Gesängen und
rhythmischem Klatschen überspielt wurde.
Nachdem dann wieder ein neuer Versuch
gestartet wurde, kamen die gleichen Probleme auf, was zu einer kurzen
Unterbrechung führte, in der Michal an den Keyboards diese mit einem Solo
überbrückte und plötzlich war auch Duda wieder mit dabei. Ab jetzt lief es
dann reibungslos bis zum Ende. Es folgten ein eindringliches „O2 Panic Room“
und das unwiderstehliche „Left Out“, bei dem das Publikum wieder lauthals
mitsang. Das Stück ist mittlerweile ein Klassiker, der auf keinem Konzert
fehlen darf und bei dem man eine Gänsehaut bekommt, wenn das Publikum in den
Gesang einsteigt. Jetzt war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Damit endete
dann der offizielle Teil.
Der Zugabenteil begann mit der wunderbaren
Ballade „Conceiving You“ vom „Second Life Syndrome“-Album. Bei der zweiten
Zugabe „Escalator Shrine“ vom neuen Album ging Michal Lapaj dann so richtig
hinter seinen Keyboards ab. Man hatte das Gefühl, als wolle er seine
Tastenistrumente förmlich auseinander nehmen oder umstoßen. Riverside
schienen sich in diesem Moment wie in Trance zu spielen und mit ihnen war
das Publikum aus dem Hier und Jetzt entrückt.
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Die Band konnte vom Publikum ein weiteres
Mal auf die Bühne geholt werden. Mit dem abschließenden „Celebrity Touch“
endete dann ein eindrucksvolle Konzert, das den Stellenwert der polnischen
Progressive-/Artrocker unterstrich. Ein klasse Gig einer bestens aufgelegten
Band.
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