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Den Abschluss des ersten Abends bestritten
Revolverheld. Die in 2002 in Hamburg gegründete Band hat bereits drei Alben
am Start (aktuelles Album „In Farbe“ aus 2010) aus denen sie ihr Set
zusammenstellten. In den Anfangsjahren begann die Band unter anderem als
Vorgruppe von Silbermond und Die Happy. In Herdringen spielten sie als
Hauptact nach Die Happy, allerdings war das LineUp des ersten Tages so
hochkarätig, das eigentlich alle Bands gleichberechtigt nebeneinander
agierten.
Das Konzert begann mit einem langen Intro,
das aus Synthiesounds und einem fetten Bass bestand. Vor allem der Bass
haute einem schon mal ordentlich Druckwellen entgegen. Dann kamen die fünf
Musiker, Johannes Strate (Gesang, Gitarre), Kristoffer Hünecke (Gesang,
Gitarre), Niels Grötsch (Gesang, Gitarre), Jakob Sinn (Schlagzeug) und
Florian Speer (Bass) auf die Bühne und legten einen fulminanten, von den
Fans gefeierten Auftritt hin. Da ging ganz schön die Post ab. War Marta von
Die Happy schon wie wild über die Bühne gefegt, so stand ihr Sänger Johannes
Strate in nichts nach. Auch er rannte und sprang über die Bühne, als wäre
der Teufel hinter ihm her.
Johannes Strate meinte zu Beginn des
Auftritts zu dem Ambiente im Schlosspark nur „Wir sind schon viel
herumgekommen, aber hier ist wirklich der schönste Platz auf Erden, mit dem
Blick auf das Schloss. Ich möchte gerne hier einziehen.“ Und fragte dann ins
Publikum wer denn die Tochter der Hausherren sei? Das sich viele meldeten,
um die Gunst der Stunde zu nutzen, war natürlich klar.
Zum Song „Keine Liebeslieder“ forderte
Sänger Strate die Zuschauer auf mitzusingen. Und wieder erwies sich die
Vielzahl der Anwesenden als äußerst Textsicher. Mit „Was geht?“ brachten sie
dann auch noch Hip Hop mit in ihren Gig. Bei dem Stück handelt es sich
allerdings nicht um eine Eigenkomposition, sondern um eine Coverversion
eines Songs der Fantastischen Vier, die bei ihnen allerdings wesentlich
härter klang, als das Original. Dazu bewegten die Anwesenden – auf
Anforderung von Johannes Strate - einen Arm im Takt vor und zurück. Von
weitem sah es so aus, als würde man auf ein Kornfeld blicken in dem die
Halme vom Wind bewegt werden. Das war schon sehr beeindruckend und sorgte
für eine Gänsehaut.
Revolverheld spielten mit den Emotionen
der Besucher, denn sie wechselten während ihres Auftrittes zwischen sanften,
ruhigen Stücken und unglaublich kraftvollen Songs, bei denen nicht nur die
Musiker auf der Bühne richtig abgingen.
Der erste Abend der Zauberhaften Abende
ging bei Sternenklarerer Nacht und einem hell scheinenden Mond hoch über der
Bühne zu Ende und hinterließ eine Menge glücklicher Gesichter. Schon der
erste Tag der Zauberhaften Abende war ein voller Erfolg. Ein toller Beginn
eines sehr schönen Festivals, das aber wesentlich mehr Zuschauer verdient
hatte, denn für ein Warm Up war es hochkarätig besetzt.
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