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So jung und schon so kompromisslos, so
könnte man den Auftritt bzw. das Selbstbewusstsein dieser Band, bestehend
aus fünf noch sehr jungen Musikern bezeichnen. Nihiling bewegen sich
stilistisch im Genre des Post/Prog-Rock. Auch wenn die Musiker noch sehr
jung sind, so existiert die Band doch schon seit 2004 und hat im Jahr 2006
eine erste EP herausgebracht. Es folgten Umbesetzungen und im Jahr 2008 mit
„M[e]iosis“ der erste Longplayer, dem im Jahr 2011 mit „Egophagus“ das
zweite Werk folgen wird. Das neue Werk ist auf den Konzerten in einer
Tour-Edition bereits erhältlich.
Die Band besteht derzeit aus Gorka Lautaro
Morales (Gesang, Gitarre, Noise), Alexandra Steinmetzer (Bass, Gesang),
Felix Eggert (Gitarre), Jan Hendrik Schnoor (Schlagzeug), Andreas Höfler
(Gitarre, Gesang). Die Setlist des Abends bestand aus Stücken ihrer
bisherigen Veröffentlichungen, angefangen bei der EP bis zum aktuellen, noch
nicht offiziell erschienenen zweiten Longplayer.
Musikalisch hinterließ dieses junge
Quintett einen erstaunlichen reifen Eindruck und passte sich mit ihrem Stil
auch sehr gut an die noch kommenden Long Distance Calling an. Während die
Instrumentalpassagen – die bei der Musik von Nihiling auch im Vordergrund
standen – ausgefeilt, druckvoll und melodisch waren, konnte mich der Gesang
nicht wirklich überzeugen. Das war besonders dann der Fall, wenn Gorka in
eine Art schreienden Gesang (Noises) verfiel. Das passte für meinen
Geschmack nicht ganz zu dem ansonsten wirklich guten Sound. Sehr schön ist
aber, dass eine weibliche Bassspielerin in einer Rockband Platz findet. Das
kommt leider zu selten vor. Und Alexandra machte ihre Sache wirklich gut,
denn sie trieb zusammen mit Schlagzeuger Jan Hendrik die Stücke nach vorn.
Jan Hendrik zeigte bei dem Gig eine hervorragende Schlagarbeit, die dem
Gesamtsound der Band sichtlich gut zu Gesicht stand.
Während die beiden Außenläufer an den
Gitarren eher ruhig an ihren Instrumenten agierten, war Frontmann Morales
das reinste Energiebündel. Er ging hinter seiner Gitarre unglaublich ab.
Höhepunkt des Gigs war der Abschlusstitel „Not Ever Close To Your
Understanding Of …”, das von ihrem ersten Longplayer „M[e]iosis“ stammt. Da
stimmten Melodie, Rhythmusstruktur und Soli, die den Track zu einem
mitreißenden Stück machten. Die fünf Hamburger hinterließen einen guten
Eindruck in Dortmund.
Setlist
Mothgate
Particle
Once In Every 12 Million Years
Sirens
Machination
Not Ever Close To Your Understanding Of …
Stephan Schelle, 13.05.2011 |
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