Long Distance Calling Live
F Z W, Dortmund, 12.05.2011
 


    

Das Quintett Long Distance Calling, deren Bandmitglieder derzeit in Dortmund, Münster und Berlin beheimatet sind, zeigte von der ersten Minute an, dass es mit ihrem Crossover-Stil, der verschiedene musikalische Stilarten wie Art-, Progressive-, Hard-Rock und Metal in sich vereint, genau den Nerv der Zeit trifft. Gleich vom ersten Augenblick an zeigten sie eine unglaubliche Bühnenpräsenz und Begeisterungsfähigkeit, denn ihre Musik ging sofort ab und zog das Publikum vom ersten Ton an mit.

    

     

    

David Jordan (Gitarre), Janosch Rathmer (Schlagzeug), Florian Füntmann (Gitarre), Jan Hoffmann (Bass) und Reimut van Bonn (elektronisches Gerät) brauchen keinen Gesang, denn ihre Musik ist so ausdrucksstark, dass eine Stimme diesen aufregenden und druckvollen Sound nur zerstören würde.

    

                   

    

Zu Beginn des Konzertes betraten zunächst Reimut, der an seinem Computer und weiteren elektronischen Geräten einige Flächen, Harmonien, Rhythmen und Effekte beisteuert sowie Schlagzeuger Janosch die Bühne. Wie eine kleine Overture wirkten die ersten Klänge vom Opener „Into The Black Wide Open“, das auch Eröffnungsstück ihres aktuellen Albums ist, zu denen Janosch schon einen sehr ausgefeilten Schlagzeugpart beisteuerte. Schon in diesen ersten Sekunden zeigte sich die Klasse dieses Schlagwerkers. Zu diesen Klängen betraten dann die anderen drei unter großem Jubel (hier scheint sich schon eine Homebase gebildet zu haben) die Bühne. Kaum hatten die drei ihre Gitarren umgeschnallt startete die Band in ihren druckvollen Soundkosmos.

    

    

    

Zwar spielte die Fünf nicht das komplette neue, selbst betitelte Album, doch standen fünf der sieben Albumtracks auf der Setlist in Dortmund. Auch ältere Stücke hatten sie im Programm, die sich perfekt in das Gesamtbild des Gigs dieser außergewöhnlichen Band fügte. Durch den wirklich hervorragenden Saalsound (hier mal ein großes Lob an die Soundtechnikern) waren die Instrumente alle sehr gut herauszuhören und doch hatte die Musik den richtigen Druck, eine gute Dynamik und vor allem hervorragende Transparenz. Das unterstützte die Musik von Long Distance Calling perfekt. Ob es nun die Electronics von Reimut, das treibende und ausgefeilte, immer der Stimmung angepasste Schlagzeugspiel von Janosch, ein druckvoller, treibender Bass von Jan oder die beiden fingerfertigen Saitenakrobaten David und Florian waren, hier passte einfach alles zusammen.

                  

    

In ihren powervollen Rock streute die Band aber auch immer mal wieder atmosphärische Parts ein, wie etwa in „The Figrin D’an Boogie“, die aus den jeweiligen Tracks wahre Perlen machten. Nach gut anderthalb Stunden war dann das Konzert beendet und wurde mit dem Stück „Black Paper Planes“ vom 2009’er Album „Avoid The Light“ als Zugabe abgerundet. Vor allem bei diesem abschließenden Stück gingen die Besucher richtig ab, die Stimmung war auf diem Siedepunkt.

    

    

    

Ich habe noch nie eine derart einnehmende Instrumentalband gesehen, die durch ihren Livesound so gefangen nimmt. Die Jungs kommen ja auf CD schon gut rüber, die Dynamik, mit der sie auf der Bühne agieren, lässt sich aber nicht wirklich auf ein Album pressen. Live sind sie eine noch hochkarätigere Nummer. Wer die Band bzw. ihre Musik nur von Platte kennt, der sollte sich unbedingt einen ihrer Auftritte ansehen.

    

                    

Setlist

Into The Black Wide Open
The Figrin D’an Boogie
I Know You, Stanley Milgram!
Invisible Giants
Timebends
Aurora
Arecibo (Long Distance Calling)
Apparitions
Metulsky Curse Revisited

Zugabe
Black Paper Planes

Stephan Schelle, 13.05.2011

 
   

 

 

 
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Long Distance Calling live im FZW Dortmund