Neal Morse Band
Night Of The Prog X, Loreley, 17.07.2015
 


    

Wer erinnert sich nicht an den letztjährigen Auftritt von Transatlantic. Zum Jubiläum hat es der Organisator Winfried Völklein geschafft, den Großteil der Band in unterschiedlichen Formationen erneut an den Rhein zu holen. Am Freitagabend trat so die Neal Morse Band mit Schlagzeuger Mike Portnoy auf. Neal Morse (Gesang, Keyboards, Gitarren), Eric Gilette (Gitarren), Bill Hubauer (Keyboards) und Randy George (Bass) präsentierten einen Streifzug aus Neal’s Werken. Im Vordergrund natürlich das aktuelle Album „The Grand Experiment“, das wohl rockigste Werk von Neal Morse.

     

    

     

    

Während des Songs „The Grand Experiment“ durchbrach ein plötzlicher schriller Ton die Harmonien, der wohl durch eine Art Rückkopplung entstanden sein muss. Das war so laut, das sich so mancher im Publikum erschrocken hat. Die Band meisterte diesen kurzen technischen Defekt aber souverän und spielte routiniert weiter. Neal warf die Frage am Ende des Songs in die Runde „Habt ihr das alle überlebt?“ und Mike meinte „Ich hörte eine Atombombe explodieren“.

     

    

     

    

Nach diesem Solostück stand dann mit „Harms Way“ ein Song aus dem Repertoire von Spock’s Beard auf dem Programm. Dem schloss sich dann ein herrliches Keyboardsolo an, das neben proggigen Klängen auch jazzige Elemente enthielt.

     

     

     

    

Zu der Akustiknummer „Waterfall“, bei der sowohl Neal Morse als auch Bill Hubauer zur Akustikgitarre griffen, kam auch Mike Portnoy mit an den Bühnenrand. Der Song bestach durch herrlichen Satzgesang. Am Ende folgte dann noch ein ausgiebiges Gitarrensolo von Eric Gilette. Nach einigen Minuten stiegen dann auch die anderen Musiker wieder ein und leiteten in den nächsten Song „In The Fire“ über.

     

    

     

    

Während Randy George ein wunderbares Basssolo, das nur so vor Funk sprühte, im Song „In The Fire“ ablieferte, griff Bill Hubauer kurzerhand zum Saxophon und verlieh dem Stück damit noch eine ganz besondere Note. Im Song „Author Of Confusion” gönnte sich Neal Morse dann ein Bad in der Menge. Er spazierte – ganz zur Freude des Publikums - kurzerhand an der Seite aus dem Bühnenraum und ging singend, tanzend und Gitarre spielend einmal quer durch die ersten Reihen.

     

    

     

    

Insgesamt bot die Neal Morse Band einen druckvolleren Set, als es Neal bei seinen letzten Solokonzerten mit Band machte. Die Setlist war für meinen Geschmack nicht ganz optimal, denn es fehlten einige Klassiker und eingängigere Songs im Programm.

     

    

     

Neal wuselte und flitzte aber wie gehabt über die Bühne, was ein wahrer Genuss ist. Ich habe bei seinem letzten Konzert geschrieben, dass er sich auf der Bühne das Wesen eines aufgedrehten Jungen bewahrt hat, das traf auch am 17.07. wieder zu. Das allein ist schon Grund genug eine Show von ihm zu sehen.

    

    

     

    

 
 

Setlist

The Call
Leviathan
The Grand Experiment
Harms Way
Keyboardsolo
The Creation
Waterfall
Eric Gitarrensolo
In The Fire
Author Of Confusion
Reunion
King Jesus

Stephan Schelle, August 2015


 

 
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