Wer
erinnert sich nicht an den letztjährigen Auftritt von Transatlantic. Zum
Jubiläum hat es der Organisator Winfried Völklein geschafft, den Großteil
der Band in unterschiedlichen Formationen erneut an den Rhein zu holen. Am
Freitagabend trat so die Neal Morse Band mit Schlagzeuger Mike Portnoy auf.
Neal Morse (Gesang, Keyboards, Gitarren), Eric Gilette (Gitarren), Bill
Hubauer (Keyboards) und Randy George (Bass) präsentierten einen Streifzug
aus Neal’s Werken. Im Vordergrund natürlich das aktuelle Album „The
Grand Experiment“, das wohl rockigste Werk von Neal Morse.
Während
des Songs „The Grand Experiment“ durchbrach ein plötzlicher schriller
Ton die Harmonien, der wohl durch eine Art Rückkopplung entstanden sein
muss. Das war so laut, das sich so mancher im Publikum erschrocken hat. Die
Band meisterte diesen kurzen technischen Defekt aber souverän und spielte
routiniert weiter. Neal warf die Frage am Ende des Songs in die Runde
„Habt ihr das alle überlebt?“ und Mike meinte „Ich hörte eine
Atombombe explodieren“.
Nach
diesem Solostück stand dann mit „Harms Way“ ein Song aus dem Repertoire
von Spock’s Beard auf dem Programm. Dem schloss sich dann ein herrliches
Keyboardsolo an, das neben proggigen Klängen auch jazzige Elemente
enthielt.
Zu
der Akustiknummer „Waterfall“, bei der sowohl Neal Morse als auch Bill
Hubauer zur Akustikgitarre griffen, kam auch Mike Portnoy mit an den Bühnenrand.
Der Song bestach durch herrlichen Satzgesang. Am Ende folgte dann noch ein
ausgiebiges Gitarrensolo von Eric Gilette. Nach einigen Minuten stiegen dann
auch die anderen Musiker wieder ein und leiteten in den nächsten Song „In
The Fire“ über.
Während
Randy George ein wunderbares Basssolo, das nur so vor Funk sprühte, im Song
„In The Fire“ ablieferte, griff Bill Hubauer kurzerhand zum Saxophon und
verlieh dem Stück damit noch eine ganz besondere Note. Im Song „Author Of
Confusion” gönnte sich Neal Morse dann ein Bad in der Menge. Er spazierte
– ganz zur Freude des Publikums - kurzerhand an der Seite aus dem Bühnenraum
und ging singend, tanzend und Gitarre spielend einmal quer durch die ersten
Reihen.
Insgesamt
bot die Neal Morse Band einen druckvolleren Set, als es Neal bei seinen
letzten Solokonzerten mit Band machte. Die Setlist war für meinen Geschmack
nicht ganz optimal, denn es fehlten einige Klassiker und eingängigere Songs
im Programm.
Neal
wuselte und flitzte aber wie gehabt über die Bühne, was ein wahrer Genuss
ist. Ich habe bei seinem letzten Konzert geschrieben, dass er sich auf der Bühne
das Wesen eines aufgedrehten Jungen bewahrt hat, das traf auch am 17.07.
wieder zu. Das allein ist schon Grund genug eine Show von ihm zu sehen.
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