Als Einstieg in das
Festivalwochenende bot Veranstalter Uwe Treitinger am Donnerstagabend eine
Warm Up-Party im Bergkeller in Reichenbach an, zu der man sich zuvor
anmelden musste. Im Eintrittspreis enthalten war ein Abendessen, das vom
Chef persönlich zubereitet wurde. An diesem Abend konnten sich die
Musikfreunde in einem gemütlichen Ambiente, dessen Wände mit zahlreichen
Utensilien wie Fotos, Gitarren und weiteren Instrumenten bestückt sind,
die oft von den Musikern signiert waren und eine wahre Fundgrube für
Rockfans darstellen, über Musik und sonstige Dinge austauschen.
Das musikalische
Programm bestritt das Duo Melanie Mau (Gesang) und Martin Schnella
(Akustikgitarren, Gesang). Die Beiden hatten sich durch Schlagzeuger Simon
Schröder und Sänger Mathias „Matze“ Ruck verstärkt (Beide spielen
seit einiger Zeit mit Melanie und Martin live und sind auch auf einigen
ihrer Alben vertreten) und lieferten ein grandioses Konzert ab, bei dem
Gitarre und Schlagzeug ein unglaubliches Volumen erzeugten und die Satzgesänge
zum Teil für Gänsehaut sorgten.
Zwei Sets von jeweils
ca. einer Stunde hatten sie im Programm, das sowohl aus Coverversionen wie
auch aus eigenen Songs bestand. Von den Eigenkompositionen stammten allein
sieben Stücke von ihrem aktuellen Album „Invoke The Ghosts“. Daneben
gab es Coverversionen u.a. von Kansas, Transatlantic, Genesis, Peter
Gabriel und Queen.
Die Coverversionen
wurden von ihnen – wie man es auch von ihren Cover-Alben her kennt
- neu arrangiert, so dass sie ein ganz neues musikalisches Gewand bekamen.
Dabei agierten alle Vier traumwandlerisch zusammen. Doch was so leicht und
locker aussah, bedurfte viel Übung und Arbeit. Vor allem Martin Schnella
sorgte mit seinem sauberen, druckvollen und voluminösen Spiel für die
besonderen Akzente. Es war eine Freude, ihm auf die Finger zu schauen. Hier
sah man deutlich, dass ein absoluter Könner am Werk war. Und auch
Schlagzeuger Simon Schröder spielte sehr akzentuiert und bot zahlreiche
Taktwechsel, die dem Sound zu Gute kamen.
Stimmlich
überzeugten alle Vier. Das wurde vor allem beim Acapelle-Stück
„Wholeheartedly“ deutlich, bei dem sie mal im Chor, dann wieder
versetzt mit unterschiedlichen Textpassagen und Tonlagen agierten. Ein
ausgesprochen schwierig zu singendes Stück, das aber auch in der
Liveversion perfekt funktionierte und für „Standing Ovations“ sorgte.
Live klangen darüber hinaus die Akustikversionen der Songs um einiges
druckvoller und voluminöser als auf ihren Studioalben.
Bei
der Iron Maiden-Coverversion von „Wasted Years“ griff Mathias
„Matze“ Ruck dann auch zu den Trommelstöcken und lieferte sich ein
Duell mit Simon Schröder am Schlagzeug. Aber nicht nur Becken und
Trommelfelle bearbeitet er, auch ein Tisch in seiner direkten Nähe wurde
mit eingebunden. Da merkte man noch einmal den Spaß, den die Vier auf der
Bühne hatten.
Das
Warm Up-Konzert im Bergkeller war ein gelungener Einstieg in das
Festivalwochenende.
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