Aus Dänemark stammt die
Band Manticora, die sich 1997 gründete und 1999 ihr Debütalbum veröffentlichte.
Von den Gründungsmitgliedern sind noch Kristian Larsen (Gitarren) und Lars
F. Larsen (Gesang) dabei. Die weiteren aktuellen Musiker sind Stefan
Johansson (Gitarren), Kasper Gram (Bass) und Christoffer
Leth Ingwersen (Schlagzeug). Anfang 2024 ist ihr mittlerweile zehntes
Album erschienen, das den Titel „Mycelium“ trägt. Zu Beginn bewegten
sich Manticora noch im knallharten progressiven Power Metal mit epischen und
Thrash-Elementen.
Im
Herbst 2002 wurde „Hyperion“ veröffentlicht. Dies war das bisher
umfangreichste Werk der Band; ein episches Konzeptalbum, basierend auf dem
preisgekrönten Sci-Fi-Roman „Hyperion“ von Dan Simmons. Das Album wurde
von Fans und Medien weltweit begeistert aufgenommen, und mit einer
Europatournee im Frühjahr 2003 machte Manticora einen weiteren Schritt nach
oben auf der Karriereleiter. Anfang 2004 begann die Band mit der Arbeit und
der Veröffentlichung ihrer nächsten Scheibe, „8 Deadly Sins“, einem
weiteren Konzeptalbum. Das Album wurde in den Jailhouse Studios mit dem
Produzenten Tommy Hansen (Helloween, Pretty Maids, etc.) aufgenommen. Im
Februar 2005 tourte die Band zusammen mit Angra und Edenbridge durch Europa.
Danach hatte die Band ihren allerersten (sehr erfolgreichen) US-Auftritt auf
dem ProgPower Festival in Atlanta, GA.
Es folgten weitere Konzeptalben und weltweite Konzerte.
Die Dänen von
Manticora, die den zweiten Festivaltag eröffneten, hauten ein mächtiges
Metal-Brett raus. Sänger Lars F. Larsen zeigte sich zu Beginn von der
Perfektion des deutschen Wiener Schnitzels beeindruckt, da dies von
besonderer Qualität sei, nicht so wie in seinem Heimatland. Da er ein
bisschen Deutsch sprechen konnte, baute er durch ein paar Sätze sofort
einen positiven Kontakt zum Publikum auf. Leider war der Sound im Saal viel
zu laut und so ging die Musik in einem Soundbrei unter. Eventuell lag das
auch daran, dass zu der frühen Uhrzeit noch nicht viele Besucher in der
Halle waren, was Einfluss auf die Akustik hatte.
Das dänische Quintett
präsentierte einen Streifzug aus ihren Alben, beginnend mit einem Intro und
dem Song „Necropolitans“ vom gerade erst erschienenen neuen, zehnten
Album „Mycelium“. Von dem aktuellen Album hatten sie gleich fünf Stücke
im Programm, was den Hauptteil ihres Sets ausmachte. Fette, schnelle Riffs
und druckvolle Bass- und Schlagzeugkaskaden durchzogen das Stück und ebenso
die restlichen Songs des Sets. Aber auch sehr melodische Parts fanden sich
in den Stücken.
Sänger Lars
F. Larsen gab den Shouter und lieferte eine gute Performance, während die
beiden Gitarristen und der Bassist im typischen Metalstil posten. Der
Drummer Christoffer Leth Ingwersen kloppte für
meinen Geschmack auf seinem Instrument so ziemlich alles zusammen. Damit übertünchte
er den Gesamtsound doch recht dominant. Das zeigte sich auch im folgenden
„Golem Sapiens“. Und genau in diesem Stil machten sie auch
weiter. Wie schon oben beschrieben gingen diese Stücke leider im schlecht
ausgesteuerten Sound unter.
Der Song „Echoes Of A
Silent Scream“ wurde von einem Intro, bestehend aus dem „Pianokonzert
Nr. 1 in B-Moll“ des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski eröffnet.
Direkt im Anschluss an diesen klassischen Part starteten Manticora mit
heftigen Riffs und Metalschlagwerk, was im krassen Gegensatz zu Tschaikowski
stand, aber dennoch gut zusammen passte. Danach folgte das Titelstück ihres
aktuellen Albums. Jeweils ein Stück aus ihren Alben „The Black Circus
Part 1 – Letters“, „Hyperion“, „To Kill To Live To Kill” und
“To Live To Kill To Live” vervollständigten ihr Set.
Manticoera gehören
eindeutig auf die Metalbühnen dieser Welt und hatten mit Artrock im
weitesten Sinne nichts zu tun, sorgte aber für Abwechslung und schüttelte
das Publikum am zweiten Tag so richtig aus dem Suppenkoma.
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