Manfred Mann's Earthband live
Konzerthalle, Olsberg, 18.04.2013


     

Der Höhepunkt des Abends stand dann aber mit dem Auftritt von Manfred Mann’s Earthband auf dem Programm. Bereits ein Jahr zuvor hatte die Formation den nahe gelegenen Schlossberg in Arnsberg zum beben gebracht und an diesem Abend schickte sich die Band an, die Konzerthalle in Olsberg zu rocken. Und genau das taten sie, denn die Band um den aus Südafrika stammenden Keyboarder bot einen unglaublich dynamischen Auftritt, der von der ersten Sekunde an mitriss. Die Setlist war dabei nur um drei Stücke kürzer als beim Vorjahresauftritt in Arnsberg.

    

     

    

     

    

Auf der Bühne standen Manfred Mann (Keyboards, Gesang), Mick Rogers (Gitarre, Gesang), Robert Hart (Gesang), Steve Kinch (Bass) und Jimmy Copley (Schlagzeug). Dieses Quintett hatte nicht nur ein hervorragendes Set zusammengestellt, das kaum Wünsche übrig ließ, sie waren auch alle mit einer Menge Spaß und Spielwitz dabei. Diese gute Laune übertrug sich schnell auf das Publikum und so entwickelte sich eine explosive Stimmung, die mit dem Blues durchtränkten „Captain Bobby Stout“ begann und dann ein Highlight ans nächste reihte. Schon in diesem Opener verließ Mastermind Manfred Mann seine Keyboardburg und schnallte sich sein tragbares Keyboard um, um ein ausuferndes Solo hinzulegen. Was für ein Beginn!!!

     

     

    

     

    

Einem sehr intensiven „Martha’s Madman“ folgte dann der Bruce Springsteen-Song „Dancing In The Dark“, das mir von Mal zu Mal in der Mann-Variante besser gefällt. Zu diesem Song kam Manfred dann ein weiteres Mal mit seinem tragbaren Keyboard auf die Bühne und war so in dieses Stück versunken, dass er wie ein Derwisch über die Bühne hüpfte. Der Meister hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt, das war deutlich zu erkennen.

     

    

                   

    

     

Robert Hart schnallte sich dann zum nächsten Stück „You Angel You“ seine rote Akustikgitarre um und interpretierte dieses Stück in seiner ganz eigenen Art. Hier war dann auch das erste Mal Mitsingen angesagt. Nach einer kurzen improvisierten Gitarreneinlage von Mick Rogers ging es dann mit einem Klassiker der Band weiter. „Father Of Day, Father Of Night“ vom 73’er „Solar Fire“-Album wurde in einer Gänsehaut treibenden Version gespielt und das Publikum zeigte mit seiner Gesangseinlage, dass es nicht nur bei den großen Hits der Band textsicher ist. Manfred Mann bewies eindringlich, dass er wie kein zweiter in der Lage ist die unglaublichsten Soli seinen Tasteninstrumenten zu entlocken. Und auch Mick Rogers glänzte ein ums andere Mal an seiner Gitarre. Auch in diesem Stück kam Manfred wieder mit seinem tragbaren Keyboard nach vorne und bewegte sich tanzend über die Stage. Das Highlight in diesem Song war das Duett von Rogers E-Gitarre und Mann’s Keyboards.

    

    

     

    

    

Die Disco Boys haben den Song „For You“ vor einigen Jahren wieder in die Charts gebracht. Das aber nichts über das „Original“ (in der Manfred Mann-Version) geht, das bewies die Earthband sehr eindrucksvoll und das Publikum skandierte dies mit lautstarkem Gesang, der auch von Robert Hart eingefordert wurde. Dem folgte dann der nächste Knaller mit „Don’t Kill It Carol“, das ebenfalls lautstarke Resonanz im Publikum fand.

     

    

    

    

Und es ging weiter Schlag auf Schlag, denn nun war „Blinded By The Light“ an der Reihe und das Publikum kam gar nicht mehr aus dem Mitsingen heraus, denn Robert forderte das Publikum gleich zu Beginn auf mitzumachen. Das konnte nur noch gesteigert werden durch ein „Davy’s On The Road Again“, das den offiziellen Set beendete. Manfred eröffnete das Stück mit einem tollen Keyboardintro, aus dem sich langsam die Melodie herausschälte. Der Saal war jetzt am Kochen. Während des Songs ging Manfred Mann dermaßen hinter seiner Keyboardburg ab, das diese beträchtlich anfing zu schaukeln und drohte fast umzukippen. Manfred und seine Mitstreiter waren spätestens jetzt völlig in ihrer Musik versunken. Wow, was für eine Interpretation des Titels und was für eine Spielfreude war es, die die Musiker an den Tag legten.

    

     

    

     

    

Ohne Zugabe kamen Manfred Mann natürlich nicht aus dem Saal. Und welches Stück könnte hier besser geeignet sein als „Mighty Quinn“ das zwar aus der Feder von Bob Dylan stammt, aber durch seine eigene Interpretation hauptsächlich mit Manfred Mann’s Earthband in Verbindung gebracht wird. Und diese mehr als zehnminütige Version sorgte dann für den krönenden Abschluss eines in allen Belangen mitreißenden Konzertes. Schon das recht lange Intro war von äußerster Güte, wies aber noch nicht gleich auf dieses Stück hin. Erst nach gut einer Minute spielte Manfred den ersten Ton, der dann zu erkennen gab, was jetzt folgen sollte. Die Band sorgte damit für einen Gänsehaut treibenden Abschluss in das sie wieder eine hinreißende Instrumentalpassage und sogar funkige Teile einwoben. In diesem Part sang, stöhnte und kreischte Robert Hart einige Teile vor, die dann vom Publikum nachgesungen wurden. Manfred Mann’s Earthband waren der absolute Höhepunkt eines tollen Konzertabends mit drei britischen Rocklegenden.

    

    

     

    

    
 

 

Setlist

Captain Bobby Stout
Martha’s Madman
Dancing In The Dark
You Angel You
Father Of Day, Father Of Night
For You
Don’t Kill It Carol
Blinded By The Light
Davy’s On The Road Again

Zugabe

Mighty Quinn

Stephan Schelle, 19.04.2013

 
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Manfred Mann's Earthband live Olsberg 2013