Long
Distance Calling nennt sich eine Postrock-Band aus dem Münsterland. Im Jahr
2006 gegründet, hat die Band seit 2006 fünf Veröffentlichungen
vorzuweisen. Kamen sie in den ersten Jahren in den meisten Fällen ohne
Gesang aus (es gab den ein oder anderen Gastsänger), so hat sich dies seit
ihrem letzten Output „The Flood Inside“ aus 2013 geändert, denn seither
steht Martin Fischer am Mikro und der Instrumentalanteil ist auf 50 %
geschrumpft. Und obwohl ihre treibende Musik keinen Gesang benötigt, fügt
sich dieser doch sehr gut ins Gesamtbild ein.
Für
ihren Gig auf der Loreley verzichtete die Band aber auf Gesang, weil, wie
mir ein Bandmitglied später verriet, sie einen Kontrapunkt zu den anderen
Bands setzen wollten, die alle gesungene Stücke im Programm hatten.
Die
Band trat beim NOTP-Festival in der Formation Martin Fischer (Keyboards),
David Jordan (Gitarre), Janosch Rathmer (Schlagzeug), Florian Füntmann
(Gitarre) und Jan Hoffmann (Bass) auf. Die fünf deutschen Musiker hauten an
diesem Tag ein ganz ordentliches Brett raus.
Ihr
hypnotischer Gig war vor allem durch die treibenden Rhythmen und das
Zusammenspiel der beiden Gitarristen getragen. Die einzigen stimmlichen
Beiträge in ihren Stücken kamen vom Band, was diesen aber wiederum eine
besondere Note verlieh. Es klang so, als seien diese Samples aus Berichten
oder Filmen entnommen worden.
Vor
allem die beiden Gitarristen David und Florian sorgten zusammen mit dem
fetten Bassspiel von Jan für diesen hypnotischen Sound, der vom Schlagzeug
stetig vorangetrieben wurde.
Das
zu den Einflüssen von Long Distance Calling Postrock- und Progressive
Rockbands wie Isis, Tool, Mogwai, Dredge und Porcupine Tree gehören, das
konnte man auch ihrem Set deutlich entnehmen. Die Jungs gingen ganz
ordentlich zur Sache und ließen es richtig krachen. Dabei gingen sie auch
ordentlich an ihren Instrumenten ab, was auch ihrer Spielfreude zu verdanken
ist, die sie an diesem Tag mitbrachten. Streckenweise hatte ich das Gefühl,
dass sie sich förmlich in einen Rausch spielten, so tief waren sie in ihrer
Musik verwurzelt. Mit ihrem Gig haben sie zahlreiche neue Fans
hinzugewonnen.
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