L a z u l i
Night Of The Prog X, Loreley, 18.07.2015
 


     

Die aus Frankreich stammende Band Lazuli ist ebenfalls zum dritten Mal Gast beim Night Of The Prog-Festival. Mit ihrem außergewöhnlichen Sound zwischen Progressive Rock, französischem Folk, Weltmusik und Electro sowie dem Einsatz ungewöhnlicher Instrumente wie Vibraphon, Waldhorn und der selbst entwickelten Léode verzaubern sie immer wieder die Zuschauer. Noch dynamischer und intensiver als auf CD, reißen ihre Shows von Beginn an mit.

    

     

    

     

Das derzeitige LineUp besteht aus Dominique Leonetti (Gesang, Gitarren), Claude Leonetti (Léode, Backgroundgesang), Cédéric Byar (Gitarre), Romain Thorel (Keyboards, Akkordeon, Backgroundgesang) und Vincent Barnavol (Schlagzeug, Perkussion, Backgroundgesang). Die Léode ist ein ganz außergewöhnliches und einmaliges Instrument, das nach ihrem Erfinder Claude Leonetti benannt ist. Aufgrund eines Motorradunfalles kann Claude seinen linken Arm nicht mehr benutzen und so entwickelte er ein Instrument, das aussieht wie ein Chapman Stick, jedoch eine Mischung aus Gitarre und Keyboard (ohne Tasten) darstellt.

    

     

    

     

    

Lazuli sind ein Phänomen. Ich hatte sie erstmals bei ihrem ersten Auftritt beim 2009’er Night Of The Prog gesehen und sofort ins Herz geschlossen. Das hat sich dann beim zehnten Festival noch einmal verstärkte, denn was die Franzosen da live immer wieder auf die Bühne bringen, ist Faszination pur. Sie sind live einfach unschlagbar und heben ihre Stücke im Vergleich zu den Studioaufnahmen live auf eine ganz andere Ebene. Darüber hinaus ist ihnen mit jeder Faser ihres Körpers anzusehen, mit welcher Freude sie an ihre Auftritte herangehen. Bei jedem ihrer Auftritte entwickelt sich so eine ansteckende Atmosphäre, die ihnen immer mehr Fans beschert.

     

    

    

     

Einen ihrer Songs ließen sie mit einer Passage beginnen, die mich spontan an Genesis „Tonight, Tonight“ erinnerte, Doch was die Franzosen dann daraus machten ist unbeschreiblich. Ihr Auftritt entwickelte sich zu einem intensiven und unglaublichen Fest sowohl für Augen wie für die Ohren. Dominique wirbelte wieder auf der Bühne wie ein Derwisch und Romain und Vincent wechselten zwischen den unterschiedlichsten Instrumenten hin und her.

    

     

    

     

    

Neben Stücken ihrer bisherigen Studioalben hatten sie auch noch einen Song im Gepäck, der auf dem neuen, voraussichtlich im Dezember dieses Jahres erscheinenden Albums enthalten sein wird. Auch dieser Song passte sich ganz hervorragend in das Set ein und machte Appetit auf mehr.

     

    

     

     

Die Band sorgte für eine ausgelassene Stimmung, was auch an der Nähe der Band zu den Fans liegt. So kamen Dominique und Cédéric Gitarre spielen an den Bühnenrand zu den Fans und wurden dafür frenetisch von ihnen gefeiert. Und das zu Recht, denn ihr Auftritt gehörte zu den absoluten Highlights des Tages und auch des gesamten Festivals.

     

    

     

    

     

Ein Konzert von Lazuli kann nur mit einem Instrumentalstück enden, bei dem alle Musiker zusammen am Vibraphon stehen und eine atmosphärisch, rhythmische Tonfolge spielen. In diese Improvisation bauen sie dann immer wieder Tonfolgen von bekannten Songs ein. Dieses Mal war es Peter Gabriel’s „Solsbury Hill“. Der Lohn für die Band war am Ende ein frenetischer Beifall. Wer die Band noch nicht live gesehen hat, sollte dies unbedingt bei nächster Gelegenheit nachholen.

    

     

    

    

 
 

Setlist

Deraille
Homo Sapiens
Le Mirror Aux Alouettes
L’arbre
Prisonniere D’une Cellule Male
Je Te Laisse Ce Mond
e
Abime
Le Lierre
Les Malveillants
Les Courants Ascendants

Zugabe

Improvisation

Stephan Schelle, August 2015


 

 
  Sylvan-Konzert

 

The Enid-Konzert