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Night Of The Prog nennt sich das Open Air
Festival auf der Loreley, dass in 2007 nun in die zweite Runde geht. Den
Namen abgeleitet von der Night Of The Proms, bei dem Klassik und Rock eine
Verbindung eingehen, bedient das Loreley-Festival allerdings die Freunde
gepflegter Progressive-Rock-Musik und Melodic-Rock der klassischen Art. Und
in dieser Form gehört das Festival zum Besten, was es auf deutschem Boden zu
erleben gibt. Und sind wir doch mal ehrlich, die geballte Ladung an NeoProg
und AOR ist doch genau das, was die Veranstaltung verspricht und was der
Besucher auch bekommt.
Allein die Liste der Bands, die sich
dieses Jahr auf den Felsen, hoch über dem Rhein die Ehre gaben, lässt so
manches Prog-Herz höher schlagen. Für mich, der das Festivalgelände der
Loreley nur aus den Rockpalastveranstaltungen, die im Fernsehen übertragen
wurden, kennt, war es der erste persönliche Kontakt mit dieser Location.
Da ich kein großer Open Air-Besucher bin,
war ich von der Location, die eine Art Amphitheater darstellt, äußerst
beeindruckt. Außerdem ist das Gelände sehr schön gelegen, hoch über dem
Rheintal. Man hat von dort oben einen tollen Blick über den großen Fluss mit
seiner herrlich zerklüfteten Landschaft.
Solch ein Festival ist natürlich immer vom
Wetter abhängig und so war die Vorfreude am ersten Tag auch etwas getrübt,
das es bei meinem Eintreffen in der Pfalz zu regnen anfing. Auch während die
erste Band, Jebo, auf der Bühne agierte, regnete es noch ein wenig, doch
Sylvan fegten mit ihrem Sound die Regenwolken weg und der restliche
Festivaltag blieb trocken.
Als ich kurz nach 15.00 Uhr auf dem
Gelände der Loreley eintraf und in der Schlange der Besucher am
Festivaleingang wartete, hörte ich vom Festivalgelände Musik, die sich nach
Genesis anhörte. Auch der Gesang klang sehr nach Gabriel/Collins der frühen
Jahre. Ich dachte mir zunächst, dass das Festival noch nicht begonnen hatte
und war erstaunt, als ich auf die Bühne blicken konnte, dass dort die erste
Band des Tages, Jebo, ihre Arbeit schon aufgenommen hatte. Jebo, das sind
Rob Allan (Gitarre und Gesang), Jeff France (Schlagzeug), Lawrie Jones
(Bass), James Hollingsworth (Gesang) und Nicholas O’Neill (Keyboards).
Neun der elf gespielten Songs stammen von
ihrem 2006’er Debütalbum „Sinking Without You“. Der Track „Fire In My Veins“
war dagegen neu. Die Songs die sie präsentierten waren ganz nett, doch ist
mir keiner nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auf dem Album kommen die
Stücke besser rüber. Das mag aber auch daran liegen, dass ich jetzt, zu
Hause mehr Ruhe zum Hören ihrer Musik habe. Das Publikum reagierte bei und
nach dem Auftritt auch noch recht zurückhaltend. Das ist halt auch das Los
der Band, die ein derartiges Festival eröffnen muss.
Setlist
Sane Man
Lighthouse
7th Day
Sand
Fire In My Veins
Threw It Away
Sinking Without You
Nowhere Left To Hide
What Dreams
The Waiting
Stephan Schelle, Juli 2007
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