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Fünf Jahre waren die Flower Kings nicht
mehr aufgetreten. Auch liegt das letzte Studioalbum mittlerweile so lange
zurück. Roine Stolt (Gitarre, Gesang), Tomas Bodin (Keyboards), Hasse
Fröberg (Gitarre, Gesang), Jonas Reingold (Bass) und der neue Schlagzeuger
aus deutschen Landen, Felix Lehrmann bewiesen mit ihrem Gig, dass sie in den
fünf Jahren doch eine Lücke hinterlassen hatten, die sie aber jetzt perfekt
wieder schlossen. Den Kritikern, die den Blumenkönigen eine mangelnde
Entwicklung vorwerfen kann ich nicht ganz folgen. Wo Flower Kings drauf
steht, sind auch die Flower Kings drin. Allerdings klangen sie auf der
Loreley durch ihren neuen Schlagzeuger eine spur härter als sonst.
Die Schweden waren zuvor erst auf einem
Festival in ihrem Heimatland aufgetreten und haben eine längere
Europatournee vor sich. So könnte man den Gig auch als Einspielen für die
Tour bezeichnen, was aber in dieser Form gar nicht nach einer Probe klang
sondern sehr ausgereift und perfekt rüberkam. Neben dem Longtrack „Numbers“
vom brandaktuellen Album „Bank Of Eden“ hatten sie weitere lange Stücke aus
ihrer Bandgeschichte mitgebracht und entzückten so das Publikum. Der neue
Drummer Felix Lehrmann verlieh den einzelnen Stücken einen ungeheuren,
bisher nicht gehörten Druck. Das kam vor allem live ganz besonders gut
rüber.
Gestartet wurde aber zunächst einmal mit
dem Longtrack „Last Minute On Earth“. Und die fünf Jungs starteten damit
auch gleich durch und ließen ein Highlight nach dem anderen Folgen. Dadurch,
dass Tomas Bodin seitlich auf der Bühne, recht nah am Rand stand, konnte man
ihm sehr schön auf die Finger schauen. Er zeigte, wie seine Kollegen, welch
Könner er an seinem Instrument ist.
Es folgte „The Truth Will Set You Free“,
das ekstatisch vorgetragen wurde und von zahlreichen Soli durchzogen war.
Das Stück „Numbers“ vom aktuellen Album wurde an diesem Tag, wie Roine Stolt
es formulierte, erstmals live aufgeführt. Auch dieses Stück hat unglaubliche
Livequalitäten. Allerdings habe ich „For The Love Of Gold“ vermisst, den
mitreißendsten Song des neuen Albums.
Ein Knaller nach dem anderen reihten die
Schweden aneinander wie etwa „Stardust We Are“ und schlossen mit einem
herrlichen „I Am The Sun“. Und dieser Titel passte wirklich gut ins
Programm, denn es hatte bei ihrem Auftritt während des Stückes „Paradox
Hotel“ wieder angefangen zu regnen. Mit „I Am The Sun“ vertrieben sie aber
die nassen Wolken und hinterließen mit dem letzten Stück ihres Sets einen
strahlend blauen Himmel. Die Blumenkönige sind wieder da und zeigen, dass
sie es drauf haben, die Zuschauer zu verzaubern.
Ein klasse Auftritt.
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