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Den zweiten Platz im Festival hatte das
britische Trio Enochian Theory inne. Ben Harris-Hayes (Gesang, Gitarre),
Shaun Reyment (Bass) und Sam Street (Schlagzeug, Perkussion) legten einen
sehr druckvollen Gig an den Tag. Das, wie sie es nennen, The Lost Orchestra,
das neben Piano und Synthesizer auch noch zusätzliche Gitarrenparts spielt,
und das von Harris-Hayes im Studio dargestellt wird, wurde auf der Bühne von
einem Techniker eingespielt, da Ben Harris schließlich auch nur zwei Hände
hat. Aus diesem Grund kamen eine ganze Reihe an Sounds aus der „Konserve“.
Das ist zwar recht ungewöhnlich für ein Rockkonzert, aber ließ die Freude an
dem Gig trotzdem nicht sinken.
Drei Studioalben hat das Trio bereits auf
dem Markt und aus diesen Werken stammten auch die Stücke, die sie den
Zuschauern präsentierten. Mit ihrem druckvollen Sound, bei dem es auch schon
mal recht frickelig zuging, heizten sie dem Publikum ordentlich ein.
Recht atmosphärisch startete die Band mit
dem Stück „This Aching Isolation“ in ihren Set. Bei diesem Stück herrschen
noch die proggigen Elemente vor. Doch nach gut zwei Minuten starteten sie
ihren druckvollen Sound, mit dem sie Metal-Elemente in ihre Musik einbinden.
Live entwickeln die Jungs immer einen noch höheren Druck, als es im Studio
möglich ist und so fetzten sie bereits zu Beginn des Konzertes ordentlich
los. Ähnlichkeiten zu Bands wie Riverside, Opeth, Tool oder Porcupine Tree
sind zwar zu vernehmen, jedoch haben die Briten ihre ganz eigene Art.
Etwas düster/atmosphärisch zeigte sich
„Hz“ bei dem auch deutlich wurde, dass die Keyboardsounds aus der Konserve
kamen. Dagegen wirkte „Distances“ monumental, wie ein
Progmetal-Breitwand-Song. Die Stücke „Tedium“ und „TDM“ vom Album
„Evolution: Creatio Ex Nihilo“ wirkten wie ein einziger Track, da die
gleiche Melodie in den Stücken fortgeführt wird.
Insgesamt zeigten sich Enochian Theory von
einer härteren Gangart beseelt. Das passte aber als Kontrapunkt zwischen
Hasse Fröberg und Airbag sehr gut ins Konzept. Aufgrund ihrer Platzierung
sorgten sie für Abwechslung im reichhaltigen Programm des ersten
Festivaltages.
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