Edible - Under The Bridge
Edible - Live 29.08.2003
 

 

Am Freitag standen vier Bands auf dem Programm. Eröffnet wurde es von der gerade zur besten Band Südwestfalens gekürten Gruppe Edible. Die Formation, deren Bandname übrigens genießbar bedeutet, besteht aus fünf Musikern sowie drei Sängerinnen und einem Sänger. Die aus Arnsberg stammende Gruppe wurde kürzlich vom WDR mit dem vorgenannten Preis prämiert. Damit verbunden war ein Fernsehbericht in West 3 sowie am 30.August ein Auftritt in Bad Laahspe als Vorgruppe von Cosmo Klein.

     

Die Mitglieder der Band bestehen aus zwei Generationen und das ist vielleicht ihr großes Plus. Während die „Instrumentalisten“ Wilfried Schilling (Gitarre), Markus Kampschulte (Gitarre), Ansgar Unger (Keyboards), Mikel James Couley (Schlagzeug) und Michael Hernes (Bass) um die Mitte Vierzig sind und somit auf eine gewisse musikalische Erfahrung zurückblicken können - sie spielen alle seit etlichen Jahren ihr Instrument und haben auch schon erfolgreich Banderfahrungen gesammelt, was man deutlich spürte -, sind die vier Frontleute Tanja Jursch, Iris Thiergarten, Miriam Wolf und Stefan Wolf (alle Gesang) gerade Anfang 20 und bringen eine gewisse Frische mit. Dadurch sprechen sie gleich mehrere Alterschichten an. Darüber hinaus agierte Sarah Belhareth als Gastsängerin bei diesem Auftritt. Neben der Edibele-Eigenkomposition Masquerade sang sie auch den Song Hedonism von Skunk Anensi.

               

Das Problem so mancher Eröffnungsband hatten auch Edible, denn als sie gegen 18.10 Uhr die Bühne betraten mögen sich gerade mal um die 100 Leute unter der Brücke versammelt haben. Das es nur so wenig Besucher zu diesem Zeitpunkt waren ist umso trauriger, denn sie verpassten eine wirklich frische Band, die mit ihren eigenen Stücken genauso zu überzeugen wussten, wie mit ihren Coverversionen bekannter Songs wie z. B. von Alanis Morisette, Lenny Cravitz oder Toto. Das Repertoire konnte sich wirklich sehen und hören lassen.

     

Sie begannen gleich mit dem Anastacia-Hit Outta Love. Schon hier zeigte sich das Gesangstalent der jungen Gruppenmitglieder. Was diese vier jungen Menschen da aus ihrer Stimme herausholten war schon toll. Da stellt sich mir automatisch die Frage, wer bei solchen Talenten überhaupt Sendungen wie Deutschland sucht den Superstar braucht. Bei dem Stück What A Man von En Vogue zeigten sie, dass sie auch Rapgesang draufhaben. Das Repertoire von Edible bestand aus Popmusik mit Soul- und Funkelementen. Nach diesem Auftritt bin ich absolut überzeugt, dass man in der Zukunft noch einiges von Edible hören wird.

Da es Probleme bei der zweiten Band des Abends gab, erweiterten Edible kurzerhand ihr Programm um gut eine Viertelstunde. Der erweiterte Set ging nahtlos über die Bühne, ohne das ein Bruch im Konzert zu verspüren war oder die Qualität nachließ. Wie mir der Bassist Michael Hermes in einem Gespräch am Rande erzählte, hat die Band rund 50 Titel in ihrem Repertoire.

     

Während die alten Hasen an ihren Instrumenten recht gelassen und professionell agierten, war den jungen Frontleuten eine gewisse Schüchternheit nicht ganz abzusprechen. Das war aber nicht weiter schlimm, sondern machte sie eher noch sympathisch. Diese Gruppe wird weitere Auftritte bestreiten und an Professionalität dazu gewinnen, davon bin ich fest überzeugt.

Außerdem findet ihr auf meiner Page eine Rezension zu der ersten EP sowie ein Interview, dass ich im September 2003 mit dem Bassisten und Kopf der Gruppe, Michael Hermes, gemacht habe.

Rezension der CD Edible

Interview mit Michael Hermes