Vile Electrodes - Electronic Circus 2013
Vile Electrodes
(Electronic Circus-Festival, Gütersloh - 05.10.2013)


    

Mit dem britischen Act Vile Electrodes gingen die Organisatoren Hans-Hermann Hess und Frank Gerber ein besonders großes Risiko ein, denn das Duo bestehend aus Jane Caley aka Anaïs Neon (Synthesizer, Gesang) und Martin Swan (Synthesizer) ist eher dem Electro- bzw. Synthie-Pop zuzuordnen, als in der Elektronikszene beheimatet. Dazu kommt, dass so mancher Elektronikfan mit Gesang ein Problem hat. Doch die beiden Musiker hatten das Publikum schnell auf ihre Seite gezogen.

     

    

    

Vor allem das Outfit von Anaïs, die im pinken und hautengen Ganzkörper-Latexanzug auf der Bühne stand und als Accessoire gelbe Gummihandschuhe zu einer Kopfbedeckung umfunktioniert hatte, sorgte für Aufsehen. Nachdem die ersten Reaktionen dieses Anblickes sich gelegt hatten, ließen sich die Besucher durch den rhythmischen und poppigen Stil der Musik von Vile Electrodes verzaubern. Eigentlich ist das Musik, bei der das Tanzbein geschwungen werden sollte, doch die Zuschauer genossen die Mischung aus Electropop und New Wave im Sitzen.

     

    

    

     

Die Organisatoren hatten Anaïs und Martin in diesem Jahr als Vorband eines Konzertes der Gruppe Orchestral Manoeuvers In The Dark (OMD) gesehen und einen Kontakt hergestellt. Begeistert von ihrer Performance und ihrer Musik luden sie das Duo zum Electronic Circus ein und die beiden bereicherten das Festival mit ihrem Sound.

    

     

    

Hier zeigte sich auch wieder die bunte Vielfalt (im wahrsten Sinne des Wortes) die im weitesten Sinne die Szene zu bieten hat, denn die Musik von Vile Electrodes weist neben Electro- bzw. Synth-Pop und New Wave auch zahlreiche Schnittpunkte zur traditionellen Elektronik auf. Das beweist, dass diese Spielart der Musik gar nicht so weit von der traditionellen Elektronik entfernt ist. Und somit passten auch Vile Electrodes gut ins Programm.

    

     

    

    

Stilistisch waren ansatzweise Ähnlichkeiten zu Bands wie OMD, Erasure, Anne Clark (vor allem bei Songs wie „Drowned Cities“) oder auch Yazoo gepaart mit weiteren stilistischen Merkmalen in ihrem Set auszumachen.

    

    

    

Das Duo hat gerade ihr Debütalbum „The Future Through A Lens“ veröffentlicht und darüber hinaus drei EPs herausgebracht. Aus diesem Material hatten sie ihr Set aufgebaut. Wummernde Synthies und Drumsequenzen, die aus dem Rechner kamen, dazu Harmonien und Melodien, die von beiden gespielt wurden, legten den Grundstein für Anaïs Gesang. Ihr Auftritt kam so gut an, dass ihr Stand nach dem Auftritt förmlich belagert wurde.

     

    

     
 

Setlist

The Future Through A Lens
Drowned Cities
Play With Fire
Little Death Capsule
Proximity
Re-Emerge
Damaged Software
Nothing
The Last Time
Deep Red

Zugabe

After The Flood

Stephan Schelle, 10.10.2013

 

     

Pyramid Peak

Michael Rother