Nach einer Umbaupause kam dann das
Trio TAU zum Zuge. Der Name der Band setzt sich aus den Vornamen der
drei Musiker Thomas Kagermann (Keyboard, Violine, Flöte, Gesang), Andrea
Saphira Leonhardi (Gesang, Saxophon, Rainmaker) und Urs Fuchs (Fretless
Bass, Perkussion - Cajun -, Loops, Gesang) zusammen. Und diese drei sind
gestandene Musiker, die z. B. Bekanntheit aus Bands wie Fidel Michel,
Falckenstein oder Farfarello erlangten.
Die Musik des Sets bestand aus
reinen Improvisationen. Schon mit den ersten Tönen hoben sie sich
stilistisch von Deep Imagination ab, denn der in einer Art
Phantasiesprache gesungene Part von Andrea ließ gleich mal eine
Gänsehaut aufkommen. Dazu dann die Keyboards, die Perkussion aus
Rainmaker oder Cajun (hier strich unter anderem Urs mit einem Besen über
ein Cajun - Perkussionsinstrument, das wie eine Holzkiste aussieht) und
natürlich die Violine von Thomas. Streckenweise spielte Urs auch einen
Fretless (bundlosen) Bass.
Zu diesem Sound hatte ich sofort
wieder eine bildhafte Szene vor Augen, die mich an ferne Strände und die
pure Natur führte. Im Planetarium wurden hierzu aber wieder die schon
aus dem ersten Teil der Ambient Night gesehenen Sternenhimmel geboten.
Sternzeichen und einige Sternennebel sorgten für ein wenig Abwechslung.
Für mich persönlich hätte ich mir einige Bilder, die mit Wasser, Strand
und Natur zu tun gehabt hätten, gewünscht.
Der einzige Track des Liveprogramms
von TAU, der sich auch auf ihrem Album „Garden Of Tiki“ befindet, war
das hinreißende „Touché“, zu dessen Anfang auf dem Sternenhimmel einige
Sternschnuppen zu sehen waren, die auch gleich dazu führten, dass die
drei als Gesang in das Stück „Sternschnuppen überall. Wünsch dir was“
einflochten. „Touché“ gehörte für mich, mit seiner eingängigen Melodie,
eindeutig zum Highlight des Abends. Nach „Touché“ kam dann der letzte
Track, bei dem die drei dann zum Ende des Stückes auch noch das bekannte
Kinderlied „Weißt du wie viel Sterne stehen …“ einbanden. Das klang
überhaupt nicht kitschig, denn die Art und Weise wie sie es spielten,
passte ganz gut da hinein. An einigen Stellen drehte sich der
Sternenhimmel recht schnell, was, wenn man sich darauf konzentrierte,
ein gewisses Schwindelgefühl erzeugte (wie bei einer Karusselfahrt). Das
wurde dann von den dreien mit juchzenden Geräuschen kommentiert.
Erstaunlich war für mich, dass die
drei Musiker - Deep Imagination hatten zumindest einige wenige Lichter
an den Instrumenten - in fast völliger Dunkelheit ihre Instrumente
spielten. Das führte leider dazu, dass Fotos während des Konzertes
nahezu unmöglich waren (daher nur eine kleine Auswahl), da nicht genug
Licht dafür vorhanden war. Allerdings störte so keine weitere
Lichtquelle die
Projektionen an der Kuppel.
Ambient Night 2008 war eine
abwechslungsreiche Konzertveranstaltung, da beide Formationen einen
unterschiedlichen Musikstil und Ansatz hatten. Einziger
Wehrmutstropfen; ich fand die Präsentation des Planetariums (das ja mit
den Musikern abgesprochen wird) dieses mal etwas eintönig, da zu viel
Sternenhimmel, der er sich nur unwesentlich veränderte und weniger
Großprojektionen von Landschaften oder Sternenfahrten zu anderen
Planeten gezeigt wurden. Trotz alledem war es eine gelungene und
stimmige Veranstaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Möglichkeit dazu gibt es dieses Jahr noch genug.
Stephan Schelle, 27.01.2008
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